Arrivederci, Ciao, Ciao – Bella Italia verabschiedet Deutschland

Der Titel fliegt davon. Michael Ballack und sein Team müssen sich mit dem Spiel um Platz drei begnügen.
Deutschlands Odonker gegen Pirlo. Da war noch alles möglich.
Dann hatte Italien die Nase vorn, hier mit Marco Materrazi.
Nein, Deutschlands Goalie Jens Lehmann erklärt hier nicht die Grösse seines letzten Fischfangs.

Deutschland trauert. Italien feiert. Das Elferschiessen winkte mit der Eckfahne. Da trafen die Tifosi. Die Jagd der Deutschen ist vorbei. Auch im Leben jagen viele oft am Ziel vorbei.

Grosse Tränen wegen Fabio Grosso. Der Italiener trifft in der 119. Minute zum 1:0 für Italien. Deutschland wirft alles nach vorn. Will sich ins Elfmeterschiessen retten. Und wird mit einem Konter eiskalt geduscht: Del Pieros Geschoss schlägt hinter dem chancenlosen Goalie Jens Lehmann im Netz ein. 2:0 für Italien in der 121. Minute. In der Nachspielzeit der Verlängerung. Spektakulär platzt der deutsche Titeltraum. Das Spiel wird nicht mehr angepfiffen. Die Trauer sitzt tief. Das Finale war so nah. Deutschland kann sich aber auch freuen. Vor der WM-Endrunde kriegten die "Klinsmänner" keinen Kredit. Die Ziele waren tief gesteckt. Man wollte vorerst die Vorrunde überstehen. Das gelang eindrücklich mit drei Siegen und 8:2 Toren. Aber jetzt, im Halbfinale ist Schluss mit nach vorne preschen. Die jagt nach noch mehr ist vorbei.

Mehr, mehr, mehr

Was der Fussball eindrücklich zeigt, geschieht im Leben. Man will alles haben. Wir hasten, wir jagen. Nichts wollen wir verpassen. Alles auskosten, was das Leben bieten kann. Schliesslich leben wir nur einmal. Also muss alles Platz haben. Ein Haus, am liebsten eine Villa mit Rasen und Teich. Ein Auto, wenn's geht mit viel Chrom und noch mehr PS. Ein Traumpartner mit knackigem Hintern. Keine Veranstaltung wollen wir verpassen. Wir wollen dabei sein. Möglichst alles auskosten. Das soll uns erfüllen. Etwas fehlt aber. Vergleichbar mit dem WM-Final. 32 Teams waren dabei. 30 verpassen ihn. 31 verpassen den WM-Titel. Klar, Trinidad & Tobago rechnete nicht damit, den FIFA-Pokal für die Karibik zu erobern. Aber an die 20 Teams durften mehr oder weniger offen mit dem Endspiel liebäugeln.

Das Ende der Jagd

Wir fürchten etwas zu verpassen. Die Seele nagt. Sie treibt an, lässt suchen, lässt keine Ruhe. Denn der Wunsch nach mehr ist tief in jedem Mensch. Der Drang nach dabei sein, nach etwas sein. Nach Ewigkeit. Die Seele sucht nach Gott. So wie die Spieler in den Final wollten. So will die Seele ihren Final. Dazu ist sie bestimmt. Aber wir pflastern sie mit Fast Food zu. Dinge, die nach der rauschenden Gala schal sind. Die es wieder nicht waren. Die Seele meint Gott. Er hat sie geschaffen. Wir antworten oft mit vergänglichem. Er bietet unvergängliches. Ein Leben mit ihm lohnt sich.* Er bietet mehr. Er erfüllt. Bei ihm endet die Jagd. Er lädt ein in seine Ewigkeit.

* = Vergleiche Artikel: 2:0 gegen Schweden - Deutschland unterwegs auf goldnen Gassen

Mehr zum Thema:
Den kennenlernen, der mehr bietet
WM-Dossier: www.jesus.ch/wm06/

Datum: 05.07.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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