U-19-EM Torschützenkönigin

Shelley Thompson und ihre Lieblingspuppe

Der Fussball war ihre «Lieblingspuppe». Es folgte ein Fussballverbot, später wurde sie an der U-19-EM Torschützenkönigin und ab dem Sommer 2006 spielt sie für den Hamburger SV.
Shelley Thompson
Ihre Lieblingspuppe
Wuchs in Deutschland auf
Shelley Thompson und ihre Lieblings

«Ich wuchs in Deutschland auf. Schon früh fing ich an, den Ball ein wenig herumzukicken. Mein drei Jahre älterer Bruder hatte sich dazu entschlossen, einem Fussballverein in unserer Heimatstadt Monheim am Rhein beizutreten. Aus lauter Neid folgte ich seinen Fussstapfen und schloss mich mit fünf Jahren demselben Verein an. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass es kaum einen Zeitpunkt gab, den ich nicht mit meiner «Lieblingspuppe», dem Fussball, verbrachte. Wie andere Kinder einen Teddy mit ins Bett nehmen, fand bei mir der Fussball ein warmes Plätzchen. Ferner nutzte ich jede freie Minute dazu, um in dem vor unserer Haustür liegenden Wendekreis die Beständigkeit der umliegenden Zäune zu testen. Die Nachbarn waren von meinem Fussball-Fanatismus nicht gerade begeistert und so bekam ich schon bald Fussballverbot. Das beeindruckte mich wenig und ich liess mich von meiner Lieblingsbetätigung nicht abbringen.

Mein ganzes Leben wurde umgekrempelt

Einige Jahre später, mein Bruder hatte schon längst wieder das Fussballspielen aufgegeben, sollte ein neuer Weg in meinem Fussballerleben eingeschlagen werden. Zum ersten Mal sollte ich nicht das einzige Mädchen in meiner Mannschaft sein. Ich kam in eine reine Mädchenmannschaft und wurde erst mal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Nun war ich in einer Mannschaft voller pubertierender Mädchen, die andere Regeln und Sitten, aber auch eine ganz andere Ansicht vom Fussball hatten.


Es fiel mir schwer, mich mit der Mannschaft zu verstehen, und ich entwickelte eine Aussenseiterrolle, mit der ich sehr unzufrieden war. In dieser Zeit der Unzufriedenheit habe ich Jesus Christus kennen gelernt. Ich kann mich an diese Zeit wie folgt erinnern: Mein ganzes Leben wurde umgekrempelt, ich fand neue Freunde und änderte mein Verhalten anderen Menschen gegenüber.

Endlich fand ich Ruhe und Zufriedenheit. Darüber hinaus erfuhr ich zum ersten Mal bedingungslose Liebe. Meine Mutter erzählt mir heute noch, wie sich mein Verhalten um 180 Grad gedreht hat, was ich damals in meiner Umgebung feststellen konnte. Ich fand Anschluss an meine Mannschaft und hatte weniger problematische Beziehungen neben dem Platz.

Doch so sehr ich Gott auch gestattet hatte, mein Leben zu verändern, habe ich nie eine Verbindung zwischen den beiden grossen Teilen meines Lebens gesehen. Ich hatte Gott zwar die Herrschaft über mein Leben gegeben, dabei aber vergessen, dass der Sport auch ein Teil von mir ist, und zwar kein geringer. Erst sehr spät habe ich mir eine sehr wichtige Frage gestellt: Wie kann ich meinen Glauben in den Sport integrieren und wie kann er mir zu besseren Leistungen im Sport verhelfen? Darauf gibt es mit Sicherheit kein allgemeingültiges Rezept, aber diese Frage sollte sich jeder Sportler stellen, der seinem Glauben eine wichtige Rolle in seinem Leben zuteilt. Gott wird einem zwar kein größeres Talent schenken, als man besitzt, aber er hilft, dieses gezielt einzusetzen. Vor fast einem Jahr habe ich mehr oder weniger per Zufall von «SRSprofi sport» gehört und kurz darauf Kontakt aufgenommen. Schnell lernte ich viele andere christliche Sportler kennen und baute einen zusätzlichen Freundeskreis auf.

Gott hat mir mein Talent gegeben

Durch Gespräche mit erfahrenen Christen und Profis, aber auch mit meinen Sportmentoren aus der Betreuung, habe ich eine neue Einsicht in mein Sportlerleben bekommen. Gott hatte mir mein Talent gegeben, damit ich daraus für ihn Profit schlagen kann. Bisher hatte ich mein Talent immer nur vergraben und Gott nicht gestattet, die Führung zu übernehmen. Durch SRS fand ich dann diese lang gesuchte Verbindung zwischen dem Glauben und dem Sport. Ich habe erkannt, dass ich Gott mein Talent zurückgeben muss.

Ich erkannte schliesslich, dass es eine gute Investition war. Früher hatte ich nie die Möglichkeit, ganz von meinem Talent Gebrauch zu machen. Gott hat mir geholfen, alle psychologischen Barrieren zu durchbrechen, damit ich in der Lage war, meine

Leistung zu bringen. Seither geht meine Karriere steil bergauf und ich erzähle meinen Mannschaftskolleginnen begeistert von Jesus. Ich wurde in der U-19-Europameisterschaft Torschützenkönigin als Mittelfeldspielerin und wurde zu den Vorbereitungslehrgängen der A-Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft in die USA eingeladen. Wenn ich auf diese Erfolge zurückschaue, weiss ich, dass sie ohne Gottes Hilfe nicht möglich gewesen wären.

Eine Reihe Verletzungen

Trotzdem wäre es unwahr, wenn ich sagen würde, dass als Christ immer alles glatt laufen wird und muss. Seit ich in Denver/Colorado bin, sind die Dinge aus fussballerischer Sicht nicht gerade gut gelaufen. Ich habe kein einziges Spiel für die Universitätsmannschaft machen dürfen, weil ich keine Spielberechtigung bekommen habe. Nach nur kurzer Zeit habe ich eine Reihe von Verletzungen erlitten und musste etwa drei Monate lang pausieren. Nichtsdestotrotz weiss ich, dass Gott mein Leben und meine Karriere in seiner Hand hält. Deshalb wird er nicht zulassen, dass mir etwas Schlechtes passiert, womit ich nicht umgehen kann oder was mir im Nachhinein nicht zum Besseren dient. Mittlerweile trainiere ich zwar noch mit der Fussballmannschaft, habe mich aber gleichzeitig der Leichtathletikmannschaft angeschlossen. Ich trainiere nun als 100m-Sprinterin und lerne sehr viel dazu, was mir wiederum im Fussball nützlich sein wird.

Ohne meine Sperre wäre dies nie möglich gewesen und ich hätte nie einen Gedanken daran verschwendet, an meiner Schnelligkeit und meinem Laufstil zu arbeiten. Etwas Besseres hätte mir hier wahrscheinlich nicht passieren können, und Gott wusste das.

Gute Zeiten schlechte Zeiten

Abschliessend kann ich nur bestätigen, dass ich ohne Gott weder der Mensch noch die Sportlerin wäre, die ich jetzt bin. Gott hat sich soweit hervorragend um mein Leben gekümmert und mir zur rechten Zeit die rechten Menschen in den Weg gestellt. Auch wenn in meiner Karriere nicht alles Gold war und es nicht immer leichte Zeiten gab, bin ich Gott für jede Erfahrung dankbar, die ich machen durfte. Die guten Zeiten haben mich motiviert und die schlechten haben mich gestärkt und meinen Glauben gefestigt. Wenn ich jemals eine richtige Entscheidung getroffen habe, dann war es die, Gott jede Facette meines Lebens anzuvertrauen.

Geboren am: 08.02.1984
Größe: 167 cm
Gewicht: 54 kg
Vereine:
1. FC Monheim
Fortuna 95 Düsseldorf
Garather SV
SVG Neuss-Weißenberg
SGS Essen-Schönebeck
Regis University / FCR 2001 Duisburg
Position: Angriff / Mittelfeld
30 Tore in der 1. Bundesliga
Nationalmannschaften:
U17: 9 Spiele und 5 Tore
U19: 9 Spiele und 7 Tore
A-Nationalmannschaft: 1 Spiel

Text: SRSprofi sport / Dietmar Ness

Datum: 15.06.2006
Quelle: footballchurch.com

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