Vonlanthen, Yakin und der verlorene Sohn

Johan Vonlanthen rutschte verletzt aus dem Kader.
Vonlanthen sagt, er sei wieder fit und wolle zurück ins WM-Team.
Sehen wir Johan Vonlanthen so an der WM?
Hakan Yakin (Nummer 10) rutschte für den verletzten Vonlanthen ins Kader nach. Sieht er jetzt die WM trotzdem nur am Fernseher?
Hakan Yakin – dabei oder nicht dabei?
Schweine – solche musste der verlorene Sohn hüten.

Die Schweizer Nati kommt nicht zur Ruhe. Nach der Nichtnominierung Yakins werfen nun Vonlanthens Rückkehrgelüste hohe Wellen – und erinnern an den verlorenen Sohn.

Kurz vor der WM schied der Schweizer Nationalspieler Johan Vonlanthen verletzt aus. An der Europameisterschaft 2004 war er der jüngste Spieler, der je ein EM-Tor erzielte. Er wollte auch an der WM in Deutschland treffen. Aber eine Verletzung beendete seinen Traum. YB-Regisseur Hakan Yakin rutschte ins Kader nach.

Jetzt sagt Vonlanthen, er sei wieder fit und wolle zurück ins Nationalteam. Auch die jüngsten Fitnesstests hätten gezeigt, dass er schmerzfrei sei. Sein Arzt bestätigt diese Aussagen, räumt aber ein, dass der Stürmer nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sei. Vor zwei Wochen hatten die drei Verbandsärzte ihn für WM-untauglich erklärt, und auch zu Beginn der WM-Woche nannte einer von ihnen die Verletzung schwerwiegend.

Jetzt ist die Frage, ob der nachnominierte Yakin bleiben darf, oder ob Vonlanthen wieder kommt. – Klar ist: Vonlanthen, der verlorene Sohn, will zurück.

Der verlorene Sohn

Das bringt Unruhe in die Nationalmannschaft. Bereits die Nichtnominierung Yakins hatte für Wirbel gesorgt. Vonlanthen erinnert unfreiwillig an die Geschichte vom verlorenen Sohn:

Ein Mann hatte zwei Söhne. Einer von ihnen heischte einen Erbvorbezug, packte seine Sachen und ging ins Ausland. Er haute auf die Pauke. bis der letzte Rappen weg war. Eine Hungersnot brach aus, und er musste unten durch. Zuletzt hütete er Schweine. Er litt oft Hunger, durfte das aber nicht einmal mit Schweinfutter überbrücken. Die besseren Tage geisterten durch seinen Sinn. Sein Vater gab jedem Arbeiter genug. Er wollte heim und bei seinem Vater ein gewöhnlicher Arbeiter werden.

Kaum aber sah ihn sein Vater, rannte der ihm entgegen und fiel ihm in die Arme. Sein Vater aber gab ihm den schönsten Anzug, einen kostbaren Ring und Schuhe und feierte die Rückkehr des „verlorenen“ Sohnes.

Die zweite Chance

Dem älteren Sohn passte das nicht. Bitter sagte er: «Ich schuftete jahrelang. Jetzt kommt der zurück, der sein Geld mit Huren verprasst hat, und du feierst!» Der Vater beruhigte ihn: «Was ich habe, gehört auch dir. Aber dein Bruder war tot, und jetzt beginnt ein neues Leben für ihn.» *


Am Schluss war also für beide Platz. Jeder kriegte seinen Anteil am Fest. Bei der WM geht das nicht. Da gewinnt einer. Auch bei der Yakin-Vonlanthen-Geschichte ist das anders. Da herrschen Fifa-Regeln und Konkurrenzdruck. – Nicht so bei Gott. Dem zurückgekehrten Sohn musste keiner weichen.

* Jesus erfand die Geschichte vom verlorenen Sohn, um seinen Zuhörern das Wesen von Gott zu erklären. Wer sich an ihn wendet, auch wenn er vielleicht lange „fort“ war, der hat Platz in Mannschaft und in der Festgesellschaft. Die Geschichte steht in Lukas 15,11-32.

 

Link zum Thema: Das Tor zum Leben

Datum: 12.06.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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