Hinsehen – und handeln
Nach einem indischen Buffet versammelten sich die Mitarbeitenden und Freunde des Werks in der Kirche Zürich-Hirzenbach zu einem Gottesdienst. In seinem Rahmen übergab Samuel Inäbnit die Geschäftsleitung an Gerhard Bärtschi, den bisherigen Programmverantwortlichen.
Christliche Werte – wesentlich für die Entwicklung des Südens
Zur Bedeutung christlicher Werke für die Entwicklungshilfe äusserte DEZA-Direktor Fust gegenüber Livenet, dass „aus den christlichen Werten Grundregeln entstehen, die für den Zusammenhalt der Gesellschaft und ihre Entwicklung sehr wichtig sind“.
Die christlichen Gemeinden im Süden seien die wesentlichen Träger solcher Demokratie fördernder Grundwerte; sie seien darum „unglaublich wichtig im Beleben der Gemeinden, Gemeinschaften und Stadtviertel“.
Sozial und pastoral
In der Entwicklungszusammenarbeit spielen laut Fust christliche Organisationen (auch kleine) heute eine viel grössere Rolle, da sie soziale Entwicklung „so stark beachten wie die pastorale. Wenn man die beiden vernünftig verbindet, kann man enorm viel bewirken.“
Walter Fust spricht sich für das Zusammengehen von staatlicher und privater, kirchlicher und nicht-kirchlicher Entwicklungshilfe aus. Er äusserte sich erfreut darüber, dass TearFund in letzter Zeit stark an Profil gewinne, auch durch den internationalen Verbund.
Allianzhilfe Schweiz: Unscheinbare Anfänge
Laut dem Präsidenten von TearFund, Nationalrat Walter Donzé, wurde die Allianz-Hilfe Schweiz (so der erste Name) 1984 gegründet, um die geistliche Tätigkeit der Missionswerke mit ganzheitlicher Hilfe zu ergänzen. Sie begann klein: Heini Schnyder, der erste Präsident, betreute die Projekte nebenbei.
Werner Stutz, seit 1989 Projektsekretär, entwickelte vom Estrich seines Hauses aus die Einmann-Organisation zu maximaler Wirksamkeit. 1996 übernahm sie den Namen des grossen englischen Partners (Tear bedeutet nicht nur Träne, sondern auch The Evangelical Alliance Relief).
Von Samuel Inäbnit zu Gerhard Bärtschi
Samuel Inäbnit, sekundiert von Thomas Bucher (Präsident 1999-2003), schuf neue Strukturen für das weiter wachsende Werk. Er übergab am Samstag Gerhard Bärtschi die Gesamtverantwortung, um selbst wieder vermehrt mit Partnern im Süden Kontakt zu pflegen. Bärtschi erhielt von Inäbnit, Sohn eines Bauführers, ein Senkblei – Zeichen dafür, dass nach unten senkeln muss, wer nach oben bauen will.
Gestalter sind die Partner, die die Armut kennen
Der neue Geschäftsführer betonte, dass TearFund “überzeugt ist vom grossen Potenzial und den strategischen Möglichkeiten, die Kirchen und christliche Werke vor Ort haben“. Derzeit hat TearFund 31 Projekte in 17 Ländern. Mittelfristig soll die Arbeit auf sieben Schwerpunktländer fokussiert werden.
Bärtschi skizzierte die sechs Schwerpunkte (darunter: benachteiligte Kinder, Kampf gegen HIV/Aids, zivile Friedensförderung) und erwähnte, dass TearFund im Verbund mit anderen Organisationen verstärkt auf regionale „Mutter und Kind“-Projekte setzt.
Mit der Freude am Herrn
Christa Vogel verlas zu Beginn der Feier Grussworte von Partnern in Bangladesh, Indien, Kongo und Peru. Der vielseitige Musiker Carlos Roncal begeisterte mit Klängen aus dem Andenland.
Pfr. Willi Sartorius forderte die Anwesenden – und besonders das Team von TearFund – auf, jeden Tag als Chance zu nutzen und mit der Kraft, die Gott schenkt, Menschen zu dienen. Die Freude am Herrn erlaubt „zu hoffen, wo nichts zu hoffen ist“. Zum Abschluss des Gottesdienstes wurden die Mitarbeitenden des Werks gesegnet.
Datum: 28.04.2005
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch