Die Liebe Gottes gilt den Armen

Krippenspiel
Rand

Die Bibel erzählt von der Geschichte Gottes mit den Menschen. Wenn man die Spuren Gottes durch das Alte und das Neue Testament verfolgt, so fällt auf, dass die besondere Liebe Gottes und seine Zuwendung immer den an den Rand Gedrängten und von der Gesellschaft Vernachlässigten gilt.

Auf dieser Linie liegt auch die Schilderung der Geburt Christi, wie sie uns im Lukasevangelium überliefert ist. Es heisst dort: "In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine grosse Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein grosses himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.

Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Bethlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden liess. So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten. Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war."

Einfache Leute

Die ersten, die zu einer Begegnung mit Jesus Christus eingeladen sind: einfachen Hirten aus der Gegend! Hirten waren seinerzeit nicht angesehene Menschen, und so wird deutlich, was Lukas mit diesen Bildern eigentlich sagen will: Jesus Christus ist vor allem für die Armen und Ausgegrenzten gekommen, ihnen gilt seine besonderer Sorge und Verheissung.

Wenn wir in unser eigenes Leben schauen, entdecken wir dort sicher auch Armut und Armseligkeit. Vielleicht nicht im finanziellen Bereich oder im gesellschaftlichen Ansehen, dafür sind es vielleicht Beziehungsprobleme, psychische Schwierigkeiten, Erziehungskonflikte, gesundheitliche Probleme, bei denen wir uns als "arm dran" fühlen. Wie die Hirten sind wir eingeladen, mit all unserer Armseligkeit zur Krippe zu gehen, dort innerlich abzuladen und so befreit und erleichtert einzustimmen in die Freude der Weihnacht, die unseren Alltag menschlicher und froher machen will.

Autor: Stephan Brunner

Datum: 18.12.2005
Quelle: Kipa

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