Es ist so eine Sache mit dem „immer auf Trab sein“. Wer nie zur Ruhe kommt, verliert leicht den Bezug zu dem, was wirklich wichtig ist. Im steten Sprung zu einem nächsten Termin ist es nicht möglich, das zu erkennen, was vielleicht echte Befriedigung bringt. Ein gefüllter Terminkalender heisst noch nicht, dass das Leben erfüllt ist. Immer von andern gebraucht zu werden garantiert nicht, wirklich nützlich gewesen zu sein. Um zu erkennen, was zu unserem Wesen und zum Sinn unseres Lebens gehört, was uns wirklich erfüllen möchte, braucht es Stille und Zeit für sich. Das heisst nicht, dass wir stundenlang meditieren und uns von allen Beschäftigungen zurückziehen müssen. Aber einmal am Tag das Herz in die Hand zu nehmen, dazu ermuntert das folgende Gedicht von Klemens Nodewald. Wenn wir ihm nachleben, werden wir viel Befreiendes und Erfüllendes erleben: Nimm einmal am Tag Nimm einmal am Tag
dein Herz in die Hand.
Streichle es zärtlich und innig
und danke Gott,
dass du fühlen und lieben kannst.
dein Leben in die Hand.
Leg es dir als Geschenk
in beide Hände und danke Gott,
dass er dich begleitet und segnet.
Datum: 20.04.2005
Autor: Roman Angst
Quelle: Bahnhofkirche Zürich