Von Robert D. Foster
Von allen Phobien, die uns begegnen – Ängste, die uns zittern lassen – ist für die meisten das Altwerden die schlimmste. Vor einigen Monaten bin ich 91 geworden! Während einige Menschen das als „alt“ empfinden, ist es für mich lediglich die neuste Phase eines großen Abenteuers, das sich mein Leben nennt.
Denken Sie mal drüber nach: Das letzte Viertel eines Baseballspiels ist das spannendste; warum sollte das im Leben nicht auch stimmen?
Mir wurde gesagt, dass es drei Phasen im Leben gibt – Jugend, mittleres Alter und „Du siehst phantastisch aus!“ Aber viele Menschen schaffen es nicht bis zu der letzten Phase, zumindest nicht auf eine bedeutungsvolle, produktive Weise. Einer meiner Freunde z.B. sah das Ende seines Lebens angebrochen, als er 50 wurde. Nach heutigem Standard war er noch relativ jung.
Ein anderer Freund verabschiedete sich vom Arbeitsleben mit 65 und kehrte den 6 Dekaden eines vorbildlichen Lebens und einem entsprechenden Ruf den Rücken. Er war auf der Höhe von „Silver Threads Among the Gold“ („Silberne Fäden unter den Goldenen“, ein Lied das häufiger im 20. Jahrhundert aufgenommen wurde und von der Freude des eleganten und stolzen Älterwerdens handelt). Er war noch dabei, sein Vermächtnis aufzubauen - und hat hingeschmissen! Zu alt, zu müde, sagte er.
Älterwerden muss nicht als Behinderung betrachtet werden, als persönliche Niederlage. „70 Jahre jung sein“, schrieb der hochverehrte Richter Oliver Wendell Holmes, „ist oft lustiger und hoffnungsvoller als 40 Jahre alt.“ Natürlich ist zunehmendes Alter eines von vielen Dingen, die man entweder als Behinderung oder als Chance sehen kann. Hier einige Beispiele von Menschen, die Einschränkungen überwunden haben, um große Dinge in ihrem Leben zu erreichen, Einzelne, die sich nicht auf der „Krücke“ ihrer sogenannten Behinderung ausruhten:
- Autor Robert Louis Stevenson war die meiste Zeit seines Lebens krank
- Der Dichter Lord Byron hatte einen Klumpfuß
- Caesar litt unter Epilepsie
- Ludwig von Beethoven war taub
- Napoleon war extrem klein
- Mozart hatte Tuberkulose
- Theodore Roosevelt war poliokrank
- Helen Keller war blind und taub von Kindheit an
Im Neuen Testament der Bibel fasst der Apostel Paulus in 2. Korinther 12, 7 – 9 die rechte Einstellung zu Schwachheit und Einschränkungen so zusammen: „Deshalb hat [Gott] mir ein quälendes Leiden auferlegt…Dreimal schon habe ich Gott angefleht, mich davon zu befreien. Aber er hat zu mir gesagt: "Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir." Darum will ich vor allem auf meine Schwachheit stolz sein. Dann nämlich erweist sich die Kraft Christi an mir.“
Wir wären weise, mit dieser Haltung zu leben: Benutzen Sie niemals Ihre Einschränkungen als Entschuldigung für Versagen.
Datum: 26.09.2011