Makwala nach 200-Meter-Solo

«Ich danke Gott für das, was er getan hat»

Er schrieb eine der aussergewöhnlichsten Geschichten der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2017 in London: Isaac Makwala aus Botswana musste wegen einem Norovirus unter Quarantäne gestellt werden. Der gläubige Athlet durfte den Vorlauf alleine nachholen und rannte dabei ins Halbfinale und von dort ins Finale.
Isaac Makwala an Leichtathletik-WM 2017
Isaac Makwala

Er kriegte nicht eine zweite, aber eine verspätete Chance: Weil Isaac Makwala unter dem Norovirus gelitten hatte, musste er zunächst 48 Stunden unter Quarantäne stehen, der Zutritt zum Stadion war ihm untersagt worden. Dadurch verpasste er das 400-Meter-Finale. Ein herber Schlag, denn zum Zeitpunkt der WM war Makwala Jahresweltbester über die Stadionrunde.

Und auch den 200-Meter-Vorlauf verpasste er wegen der Erkrankung. Über Facebook teilte er die jeweilige Lage mit und etliche seiner Follower beteten für ihn, manche posteten ihre Gebete gleich als Antwort auf die jeweiligen Kommentare.
Im Laufe der WM schrieb eine Followerin: «Du bist ein Mann des Gebets. Dein Glaube wurde geprüft. Steh auf mein Bruder und bete weiter.»

Den 200er durfte er schliesslich alleine nachholen. Vor einem begeisterten Publikum jagte er allein auf Bahn sieben mit 20,20 Sekunden durch das Stadion ins Halbfinale und dort – diesmal natürlich gegen Konkurrenz – mit 20,14 Sekunden ins Finale.

«Ich danke Gott»

Um die Welt ging zudem sein besonderer Jubel nach dem Zieleinlauf seines Solo-Sprints: Isaac Makwala lieferte sieben Liegestützen – inzwischen hat er auf sozialen Medien einen regelrechten Hype ausgelöst, viele liefern Bilder ihrer eigenen Jubel-Ligestützen unter dem Hashtag #MakwalaChallenge.

Gleich nach seinem Sprint im Vorlauf dankte Isaac Makwala Gott: «Zuerst will ich Gott danken. Ich habe mich nach allem, was geschehen ist, einfach auf ihn verlassen; nun danke ich ihm für das, was er getan hat.»

Zweitbeste afrikanische Zeit

Bislang hatte er bei grossen Wettkämpfen wie den Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften keine Medaille gewonnen, nach London gereist war er nun aber als Mitfavorit. Letztlich erreichte er im Finale den sechsten Rang mit einer Zeit von 20,44 Sekunden.

Gold auf seinem dem Kontinent hatte er bereits mehrfach gewonnen: Zweimal Gold an den Afrika-Spielen (2007 in Algiers über 4x400 Meter und 2015 in Brazzaville über 400 Meter) und dreimal an Afrikameisterschaften (2012 in Porto Novo über 400 Meter und 2014 in Marrakesch über 400 Meter und 4x400 Meter).

Über 400 Meter lief er die bislang zweitbeste Zeit Afrikas, 43,72 Sekunden, der Wert wurde 2015 in der Schweiz, in La Chaux-de-Fonds, aufgestellt. Apropos Schweiz: Am 24. August 2017 startet Makwala in Zürich.

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Datum: 16.08.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Premier / Sport 1

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