Neue Sodom-Belege

«Temperaturen so heiss wie auf der Sonnenoberfläche»

Archäologen berichten von neuen Belegen für eine Explosion, die aus einem Meteoritenangriff in niedriger Höhe resultiert habe. Dieser Einschlag könnte vor 3'700 Jahren für die Zerstörung von Städten, Dörfern und Ackerland in einem Gebiet nördlich des Toten Meeres verantwortlich gewesen sein.
Die Zerstörung von Sodom und Gomorra (Gemälde von John Martin)
Steven Collins

Laut dem Magazin «Science News» ist die Explosion zu vergleichen mit dem Tunguska-Ereignis, das in der Nähe von Sibiriens steinigem Tunguska-Fluss geschah. Bäume knickten durch Explosionen wie Streichhölzer und Fenster wurden noch in einer Entfernung von 65 Kilometern eingedrückt. Noch in einer Entfernung von 500 Kilometern wurde ein heller Feuerschein wahrgenommen.

Forscher gehen davon aus, dass die Explosion aus dem Jahr 1908 dem Luftstoss eines Meteors zugeschrieben werden kann, der in viereinhalb bis neun Kilometern Entfernung über die Erde schoss, da noch kein ein Einschlagkrater gefunden wurde. Die freigesetzte Kraft hoch über der Erde entsprach dem einer 15-Megatonnen-Atomexplosion, oder 1'000mal stärker als die erste Atombombe, die 37 Jahre später auf Hiroshima abgeworfen wurde.

Bis 65'000 Tote

Bei einem ähnlichen Luftschlag in der Region des Toten Meeres könnten 40'000 bis 65'000 Menschen sofort getötet worden sein, erklärte Phillip J. Silvia, Archäologe und Direktor beim Ausgrabungsprojekt «Jordan's Tall el-Hammam Excavation Project».

Als Beispiel für die extreme Hitze, die durch die Explosion erzeugt wurde, zeugt die Glasur auf Tonscherben in der bronzezeitlichen Stadt Tall el-Hammam, die dem antiken Sodom entsprechen könnte. «Die Temperaturen waren vielleicht so heiss wie auf der Sonnenoberfläche», sagte Silva, der seit 2005 dort gräbt, dem Magazin «Science News»: Die Forscher entdeckten, dass die Keramik der Hitze so intensiv ausgesetzt war, dass sie zu Glas schmolz. Zirkonkristalle in diesen glasartigen Schichten bildeten sich bei extrem hohen Temperaturen innerhalb einer Sekunde. Die am Standort Tall el-Hammam entdeckten Keramikfragmente enthielten winzige, kugelförmige Mineralkörner, die anscheinend auf das Gebiet niederregneten.

Geschmolzene Keramik als Zeuge

Es dauerte 600 Jahre, bis sich die Zivilisation wieder etablieren konnte, hielt Silva fest. In 1. Mose, Kapitel 19, Verse 24 und 25 steht: «Da liess der Herr Feuer und Schwefel vom Himmel auf Sodom und Gomorra herabregnen. Er vernichtete sie völlig, zusammen mit den anderen Städten der Jordan-Ebene. Er löschte alles Leben in dieser Gegend aus – Menschen, Tiere und Pflanzen.»

Steven Collins, Co-Direktor der Ausgrabung, entdeckte: «Der Brand in Tall el-Hammam war so stark, dass er geschmolzene Keramik hervorrief, verbrannte Grundsteine und mehrere Meter Asche und Zerstörungsrückstände, die zu einer dunkelgrauen Matrix aufgewühlt wurden. Die Beweise aus Tall el-Hammam und den benachbarten Orten geben Anzeichen eines hochgradig destruktiven erschütternden und thermischen Ereignisses, das man von dem erwarten könnte, was in Genesis 19 beschrieben wird.»

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Datum: 30.11.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet /CBN / BCN / BIN

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