Nahes Ende?

Achtung Weltuntergang

Am 21. Dezember 2012 ist Feierabend. Schluss. Ende. Aus. So zumindest will es der Maya-Kalender wissen. Oder diejenigen, die ihn interpretieren. Und für die ganz Eiligen war der Untergang schon mal präventiv im Kino drei Jahre früher zu testen. Was ist dran? - Gedanken eines Theologen zum bevorstehenden Weltuntergang.
Weltuntergang

Sorgen Sie sich: Ihre Welt wird untergehen! Früher oder später. Vielleicht schnell, überraschend und über Nacht. Vielleicht aber auch quälend langsam mit immer neuen Schlägen.

Die meisten von uns verdrängen oder blenden diesen «Untergang» aus. So nach dem Motto: Die andern schon, aber ich doch nicht! Eine Dummheit, meine ich. «Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir klug werden.» So mahnt uns die Bibel im 90. Psalm. Ein weiser Mensch denkt vom Ende her.

Was soll einmal auf Ihrem Grabstein stehen? Was werden Angehörige und Freunde am Tage Ihres Ablebens über Sie sagen? Leider wird nirgendwo so oft gelogen wie an Beerdigungen und in Nachrufen. Verständlich. Denn irgendwann kommt man selber an die Reihe. Und da lässt man lieber schon mal Gnade walten – denn man weiss ja nie… Wie halten Sie’s mit Ihrem «Untergang»?

Die richtige Vorsorge treffen

Ob es nun die Eiszeit-Filmversion (The Day after Tomorrow) oder das Hitzeflut-Filmszenario (2012) ist – die Welt ist in den Köpfen der Menschen schon Tausende Male untergegangen. Dahinter steckt nicht nur makabere Sensationslust, sondern eine uralte Erinnerung. Weltweit haben Ethnologen über 268 Sintfluterzählungen gezählt. Das ist für mich als Theologe kein Zufall. Die Bibel erzählt uns die Mutter aller Untergangsgeschichten: Noah und die Sintflut. Naturkatastrophe als Gericht Gottes. Das Lächeln aufgeklärter Zeitgenossen ist längst verschwunden, seit man die fatalen Folgen des menschlichen Umgangs mit der Natur erkennt. Der Untergang als Folge menschlichen Versagens. Höchste Zeit, etwas dagegen zu tun! Nur: Was wirkt nachhaltig? Die Bibel hat eine radikale Lösung: Mit Aussenkosmetik lässt sich die Sache nicht retten. Das Übel muss an der Wurzel gepackt werden. Und das sind Sie und ich. Jeder von uns wird zur Rechenschaft gezogen. Für den äusseren und inneren Flurschaden, den wir hinterlassen haben. Mit Konsequenzen weit über den Tod hinaus. Gott wird den Reset-Knopf drücken: Global und individuell. Notvorrat, unterirdische Bunker oder Gold im Depot werden uns da nicht retten. Statt lebensverlängernde Massnahmen auf die Spitze zu treiben – mahnt uns die Bibel – soll uns die Sorge für das Danach bewegen. Welche Vorsorge treffen Sie?

Seine Welt bleibt

Als Pfarrer werde ich immer wieder mit Untergangsszenarien konfrontiert. Per Post oder E-Mail. Das liest sich dann so: «Morgen, um 16.00 Uhr, wird Basel von einer gewaltigen Chemie-Katastrophe heimgesucht werden!» Oder: «Im September 2011 wird Basel durch ein Erdbeben zerstört werden!» Nicht gerade die Art von Post, die beruhigt. Es könnte ja wirklich sein. Und als Christ glaube ich ja, dass eines Tages das Ende kommt. Jesus sagt es so. Er macht klar, dass der Tag des Erkennens kommen wird. Sichtbar wird ihn die ganze Erde sehen und wissen: Jetzt kommt der Retter der Welt! Die Erde, wie wir sie kennen, wird vergehen. Aber mit Jesus kommt eine neue, bessere Welt. Ohne Leid, Krankheit oder Tod. Eine Welt, die jedem Menschen gerecht wird. Was aber für Sie und mich viel entscheidender ist, sind seine Versprechen. Jesus sagt: «Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht; sie bleiben gültig für immer und ewig.» Will heissen: Seine Welt bleibt. Und wenn ich mit Ihm verbunden bin, werde auch ich bleiben. Egal, was morgen geschieht. So lebe ich getrost jeden Tag und helfe mit, dass die Welt lebenswert bleibt, auch wenn das Ende naht.

Datum: 03.01.2012
Autor: Bruno Waldvogel
Quelle: viertelstunde für den Glauben

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