Welche Bedeutung hat die Bibel heute?

Die Bibel soll wieder mehr Bedeutung im Alltag erhalten, erklärte der Papst in Rom.
«Der Mensch werde nicht glücklicher und freier, wenn er Gott aus seinem Horizont streicht»: Papst Benedikt XVI.

Mit einer Papstmesse in Rom begann am Wochenende die 12. Weltbischofssynode. Bis zum 26. Oktober beraten 253 Bischöfe aus allen Kontinenten sowie mehr als 100 weitere Experten und Beobachter über die Bedeutung der Bibel für das Leben.

Erstmals werden bei dieser Synode auch das Oberhaupt einer anderen Kirche, der orthodoxen Ehrenprimas und Patriarch Bartholomaios, sowie ein Rabbiner sprechen. Benedikt XVI. hatte den jüdischen Theologen Shear-Yashuv Cohen aus Haifa eigens zu der katholischen Kirchenversammlung eingeladen.

In langer Reihe zogen die Synodalen zu Beginn der Zeremonie in die Patriarchal-Basilika über den Grab des Völkerapostels Paulus ein. Anlässlich des Paulus-Jahres war das Gotteshaus an der römischen Ausfallsstrasse nach Ostia für den Eröffnungsgottesdienst ausgewählt worden.

Gott ist nicht tot

Die Synode müsse in den kommenden drei Wochen beraten, wie das Wort Gottes heute noch wirksamer verkündet und verbreitet werden könne, sagte der Papst in seiner Predigt. Er wandte sich gegen eine moderne Kultur, die Gott für tot erklärt und den Menschen an seine Stelle setzen will. Der Mensch werde nicht glücklicher und freier, wenn er Gott aus seinem Horizont streiche und sich selbst als einzigen Gestalter des Schicksals und als absoluten Besitzer der Welt betrachte.

Auf diese Weise lasse sich keine freie, gerechte und friedliche Gesellschaft aufbauen. Vielmehr nähmen dadurch Egoismus, Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Gewalt in unterschiedlichsten Ausdrucksformen zu. Letztlich fühle sich der Mensch auf diese Weise einsamer, und die Welt sei gespalten, sagte der Papst.

Bedeutung der Bibel

Die Bibel müsse im Mittelpunkt jedes christlichen Lebens stehen, betonte der Papst in seiner Ansprache vor den Synodalen. Sie müsse alle Bereiche erfassen: Familie, Schule, Kultur, Arbeitwelt und die Freizeit. Denn nur das Wort Gottes könne letztlich die Herzen der Menschen erreichen und verändern. Die Synode müsse deutlich machen, wie die Kirche vom Wort Gottes lebt und abhängt.

Daher sei es unverzichtbar, dass die Kirche diese Botschaft kennt und glaubwürdig lebt und weitergibt - trotz der Schwäche und Unvollkommenheit ihrer Mitglieder. "Wer nicht die Schrift kennt, der kennt nicht die Macht und die Weisheit Gottes", betonte der Papst.

Es sei daher Aufgabe der Kirche, die Botschaft Christi zu verkünden. Viele hätten das Wort Gottes noch nicht gehört, anderen kennen es nur oberflächlich, wieder andere praktizierten den Glauben nicht mehr. Daher sei eine Neu-Verbreitung der christlichen Botschaft unverzichtbar.

Mehr über die Bibel erfahren: www.bibel.jesus.ch

Datum: 07.10.2008
Quelle: Kipa

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