Für Babyklappe und anonyme Geburt
In evangelischen und katholischen Krankenhäusern soll es auch in Zukunft Babyklappen und anonyme Geburten geben. Dafür haben sich das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Caritasverband für das katholische Erzbistum Berlin in einer gemeinsamen Stellungnahme ausgesprochen. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) plant eine Gesetzesänderung, die langfristig sowohl Babyklappen als auch anonyme Geburten abschaffen soll.
Für Diakoniedirektorin Susanne Kahl-Passoth (Berlin) ist die Babyklappe jedoch «ein letztes Angebot für Frauen in Notlagen». Auch die Möglichkeit einer anonymen Geburt dürfe nicht aufgegeben werden: «Unsere Erfahrungen zeigen, dass Frauen die Möglichkeit auf Anonymität brauchen, um sich den Sozialarbeiterinnen und Seelsorgern in den Krankenhäusern anzuvertrauen.» Auch nach Ansicht der Direktorin der Caritas, Prof. Ulrike Kostka (Berlin), bieten Babyklappen Schwangeren einen Ausweg in einer extremen Notsituation und hätten deshalb ihre Berechtigung: «Wir brauchen Beratungs- und Unterstützungsnetzwerke für Schwangere, die ihre Identität nicht preisgeben wollen.»
Der Deutsche Ethikrat hatte im November 2009 die Abschaffung der Babyklappen empfohlen, weil anonyme Geburten das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft verletze.
Datum: 01.02.2013
Quelle: idea