Ein kickender Missionar wie Lucio („Gott ist meine Kraft“) tat’s, Ze Roberto („Jesus ist der Weg“) und Cacau ebenso. Dass der Weltfussballverband Fifa diese „Gottesdienste“ in den Stadien inzwischen strikt untersagt hat, erregt nun grossen Unmut im Europäischen Parlament, berichtet das Internet-Portal „DerWesten.de“ der WAZ-Mediengruppe. In einem Offenen Brief wird Fifa-Chef Joseph Blatter aufgefordert, das Verbot religiöser Äusserungen auf Trikots wieder rückgängig zu machen. „Wir finden es sehr bedauerlich, dass Werbebotschaften toleriert werden und religiöse Äusserungen nicht“, empört sich der Initiator der Kampagne, der Europaabgeordnete Peter Liese. Der Politiker, ein tiefreligiöser Christdemokrat aus dem Sauerland, ist Mitglied des Zentralkomitees der Katholiken. Unterstützt wird er von EU-Abgeordneten aus Italien, Finnland, Polen, Slowakei, Irland, Portugal und den Niederlanden. Die 13 EU-Politiker aus acht Ländern und zehn Parteien sehen in dem Fifa-Beschluss einen eklatanten Verstoss gegen die Religionsfreiheit. Dass religiöse Fussballspieler den grünen Rasen zur Kanzel machen, stört sie überhaupt nicht. Im Gegenteil. „Die Fifa sollte sich bewusst sein, dass in den Verfassungen der meisten Staaten und auch im EU-Grundlagenvertrag die Religionsfreiheit eines der zentralen Rechte ist“, heisst es in ihrem Brief. Wer das Fifa-Verbot gegen „politische, religiöse und persönliche Schriftzüge“ verletzt, muss mit empfindlichen Konsequenzen rechnen. Eine gelbe Karte gibt’s zwar nicht, dafür kann der Kontrollausschuss des DFB Anklage vor dem Sportgericht erheben. „Sehr bedauerlich“ finden dies die frommen EU-Politiker. Angesichts von immer mehr Gewalt und Aggressivität in Europas Stadien seien die „Jesus-liebt-dich“-Botschaften geradezu ein positiver Aspekt des Fussballs. Quelle: DerWesten.deWerbung Ja – Jesus Nein
Verstoss gegen die Religionsfreiheit
Positiver Aspekt des Fussballs
Datum: 10.12.2007