Genf im Zeichen der Jugend

Gottesdienst
Taizé-Gemeinschaft
Gebet in Genf

Das 30. Europäische Jugendtreffen der ökumenischen Taize-Gemeinschaft ist mit Gottesdiensten in den Genfer Gemeinden zu Ende gegangen. Mehr als 40.000 Jugendliche aus 50 Nationen waren angereist, darunter rund 10.000 Jugendliche aus der Schweiz.

Fünf Tage lang beschäftigten sich die Jugendlichen mit religiösen und politischen Fragen. Der Prior der Gemeinschaft, Frere Alois, rief wiederholt zur Einheit der Christen auf. Er forderte dazu auf, Initiativen für die Versöhnung der Christen zu ergreifen. "Wie können wir glaubhaft von einem Gott der Liebe reden, wenn wir getrennt bleiben", fragte er.

Mitreissende Momente

Am Fughafen Genf herrschte Hochbetrieb. Zehntausende Rucksackträger aus ganz Europa bewegten sich in Richtung Halle 6, wo es erste Instruktionen über öffentliche Verkehrsmittel, Wege zu Pfarreien und Gastfamilien gab. Jugendliche aus Osteuropa hatten bereits eine zweitägige Busreise hinter sich.

Ein Zürcher und eine gebürtige Brasilianerin hatten sich in Meyrin bereit erklärt, Jugendliche aufzunehmen. Mit kirchlichen Massenanlässen dieser Art haben die beiden wenig am Hut, dennoch wollten sie Anna aus Warschau und Joana aus Faro ein freundliches Zimmer in ihrem geräumigen Haus am Chemin des Avettes zur Verfügung stellen. Toleranz wurde geprüft: Menschen, die sich vorher nicht kannten, teilen nun plötzlich Zimmer, Dusche und Toilette.

Während Anna bis spät nachts Lieder singen will, hält sich Joana die Ohren zu. Die Portugiesin hat einen zweistündigen Flug hinter sich, gibt sich aber versöhnlich: "Ich komme aus einem kleinen Nest, ich muss jeden Moment dieser einzigartigen Stimmung hier auskosten, dazu gehören wohl auch solche", sagt sie.

Vor den Hallen des Palexpo ging nichts mehr. Während neben den Messehallen die Flieger mit ohrenbetäubendem Lärm abheben, wurde eine Gegenwelt zelebriert. Die mit wuchtigen Stahlrohren ausgestattete Halle wurde mit grossen, orangefarbenen Tüchern ausgekleidet. Auf Wandteppichen waren biblische Szenen abgebildet.

Die 40.000 Pilger an einem europäischen Taizé-Treffen passten erstmals in eine einzige Halle. Darunter waren Katholiken, Protestanten und Orthodoxen. Ausländer, Deutschschweizer und Stadtgenfer. Gesungen wurde in mehreren Sprachen.

Nächstes Treffen in Belgien

Das nächste europäische Taizé-Jugendtreffen findet in Brüssel statt. Das Jugendtreffen wird vom 20. Dezember bis 2. Januar in Brüssel durchgeführt. In einer Grussbotschaft an die Teilnehmer am Genfer-Treffen betonen verschiedene christliche Gemeinschaften aus Belgien, sie würden mit Freude und Dankbarkeit die jungen Menschen in ihrer Hauptstadt begrüssen.

Die Einladung wurde von Kardinal Danneels, Präsident der belgischen Bischofskonferenz, Bischof Guy Harpigny, Präsident der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Belgien, Robert Innes von der anglikanischen Kirche Belgiens, Guy Liagre, Präsident der Vereinigten Protestantischen Kirche in Belgien, Metropolit Panteleimon von der orthodoxen Kirche Belgiens und von Francis Renneboog von den protestantisch-evangelischen Kirchen Belgiens unterzeichnet.

Datum: 04.01.2008
Quelle: Kipa

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