Von den knapp 400 Filmen, die vom 7. bis zum 17. Februar zu sehen sind, befassen sich viele mit existenziellen Grundfragen, die zugleich eine spirituelle Dimension haben, wie etwa der deutsche Beitrag "Kirschblüten – Hanami" von Doris Dörrie. Und selbst Festivalleiter Dieter Kosslick bekennt sich dazu, "religiös zu sein". Freilich mit einem sehr individuellen Zugang, wie dies auch für viele Filme gilt. Den Kirchen ist das Medium Film seit jeher ein Anliegen. Deshalbe laden auf der Berlinale zum Ökumenischen Filmempfang. Damit soll noch mehr Filmschaffenden eine Teilnahme ermöglicht werden. Vorsitzende der internationalen ökumenischen Jury ist in diesem Jahr Julia Helmke, Kulturbeauftragte der Landeskirche Hannover, die Mitglied im Leitungsausschuss von "Interfilm" ist. Die Jury ehrt mit ihren Preisen Filmemacher, die in ihren Filmen ein menschliches Verhalten oder Zeugnis zum Ausdruck bringen, das mit dem Evangelium in Einklang steht, oder für spirituelle, menschliche und soziale Werte sensibilisiert. Das Preisgeld von je 2.500 Euro (4.000 Franken) für die Filme aus den Berlinale-Sektionen Panorama und Forum stellen die Bischofskonferenz und die EKD. Neu ist ein sogenanntes "Berlinale Prayer Breakfast" (pdf) unter dem Motto "Faith in Film" – "Glaube im Film". Diese Form von Andacht und religiöser Besinnung folgt US-amerikanischem Vorbild. Filmeschaffende und Besucher sind dazu während des Festivals jeden Morgen zwischen 9.30 Uhr und 11 Uhr in die "Green Bear Lounge" im Filmhaus am Potsdamer Platz eingeladen. Initiator ist der in New York lebende Regisseur und Drehbuchautor Christoph Silber. Er spricht von einem "Experiment", das "bewusst kein Label" trägt. Die Initiative kommt zwar aus dem freikirchlichen Bereich. Silber legt aber Wert darauf, dass es ein "überkonfessionelles Angebot engagierter Christen" ist, "das sich an alle geistlich Interessierten wendet". Er will damit nicht nur Filmemacher ermutigen, "sich zu ihrem Glauben zu bekennen", sondern "wieder einen Diskurs über Gott im Film" anregen.Überkonfessionelle Zusammenarbeit
Andacht und religiöse Besinnung
Diskurs über „Gott im Film“ anregen
Datum: 06.02.2008
Quelle: Kipa