Tribut an die Schöpfung

Noch wandern die Eisbären über die Eisschollen. Wie lange noch? Mit der globalen Erwärmung schmilzt das Eis in der Arktis immer weiter. Für die mächtigsten Landraubtiere der Erde wird das Überleben zum Kampf.
Aug in Aug mit einem Buckelwal. Die faszinierenden Meeressäuger legen jährlich Strecken von zehntausend Kilometern zurück. Ihre Jungen gebären sie in den tropischen Meeren, Nahrung finden die Giganten der Ozeane allerdings nur in den Eismeeren.

"Unsere Erde - Der Film" ist der bisher aufwendigste Dokumentarfilm über Tiere und Landschaften aller Kontinente. Vielleicht braucht es Filme wie "Unsere Erde", damit wir wissen, was wir an unserem Planeten haben.

Arktis und Antarktis bilden die Klammer dieser Weltreise mit der Kamera. Die Pole sind der Start- und Endpunkt einer Erdumrundung von Nord nach Süd. Spektakuläre Ansichten kommen dabei ins Bild: die grössten Wasserfälle, die höchsten Berge, die längsten Wanderungen von Tierherden. Es ist die Erde in Superlativen. Der Film zeigt, wie wunderbar die Schöpfung ist und dass immer noch viel Schönes davon übrig ist: "Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut."

Schönheit der Erde

"Wir wollen mit dem Film die Schönheit der Erde zeigen und diese für eine grosse Menge von Menschen auf einer grossen Leinwand sichtbar machen", so der Co-Produzent Andre Sikojev. "Filme sind starke Emotionsträger, daher wollen wir damit auf die unglaubliche Vielfalt des Lebens hinweisen." An über 200 Drehorten in 26 Ländern haben die Kamerateams gedreht. Wenn man auf die Empfindlichkeit der Erde hinweisen will, mache es keinen Sinn eine Dokumentation über die schon vorhandenen Zerstörungen zu machen. Das sei kontraproduktiv. "Mit faszinierenden Bildern erreicht man wesentlich mehr".

Der Film führt ausschliesslich Naturphänomene und Tierverhalten vor, ohne dabei etwas zu erklären. Weder Städte noch Menschen spielen hier eine Rolle, weder Luftverschmutzung noch Abholzung der Regenwälder. Aber im Subtext ist immer deutlich: Wenn die Menschen so weitermachen wie bisher, wird die Welt so nicht mehr lange existieren.

Flucht aus dem Alltag

"Der Film soll den Zuschauern eine Art Flucht aus dem Alltag ermöglichen. Ich möchte, dass die Menschen Naturereignisse miterleben, die nur wenige von uns jemals selbst erfahren können", meint Regisseur Alastair Fothergrill. Ein Beispiel dafür ist zum Beispiel die Szene des Erwachens einer Eisbären-Mutter gemeinsam mit ihren Jungen in Norwegen.

Das Kamerateam war die erste Filmcrew seit 25 Jahren, die von der norwegischen Regierung die Erlaubnis zum Filmen im Rückzugsgebiet der Eisbären erhalten hat. Auch im Bereich Luftaufnahmen hat der Film mit einigen Besonderheiten aufzuwarten: Erstmals durfte ein Filmteam mit einem nepalesischen Aufklärungsflugzeug Aufnahmen im Himalaya in 8.800 Metern machen. Für zwei Jagdszenen mit einem Weissen Hai und einem Geparden, wurde eine Hochgeschwindigkeitskamera, die ansonsten nur für Studioaufnahmen verwendet wird, umgebaut.

Welt mit anderen Augen betrachten

Ulrich Tukur kommentiert diese atemberaubenden Bilder erfrischend sachlich, manchmal ironisch, und die Orchestermusik der Berliner Philharmoniker setzt vornehmlich dann ein, wenn die Natur selber keine Geräusche liefert. Der Zuschauer geht aus dem Kino und sieht die Welt mit anderen Augen.

Die Natur-Dokumentation "Unsere Erde - ist am Freitag, 8. Februar 2008 in den Kinos angelaufen. Mit insgesamt fünf Jahren Produktionszeit ist das Werk die aufwändigste Dokumentation aller Zeiten. Aus den rund 1000 Stunden Filmmaterial, das 40 Kamerateams gefilmt haben, ist ein 99 Minuten langes Meisterwerk über die Schönheit des Blauen Planeten entstanden.

"Würden wir diesen Film in zehn oder 20 Jahren drehen, könnten wir viele dieser ausserordentlichen Bilder nicht mehr einfangen", meint Regisseur Fothergill. In Frankreich hat der Film nach nur vier Wochen Spielzeit bereits mehr als eine Mio. Zuseher begeistert. In Spanien avancierte die Dokumentation nach nur zehn Tagen Spielzeit zum erfolgreichsten Natur-Kinofilm aller Zeiten.

Quellen: epd/pte/Livenet

Datum: 11.02.2008
Autor: Bruno Graber

Werbung
Livenet Service
Werbung