Stimmen für einen dichten Embryonenschutz

Viele künstlich gezeugte Embryonen werden nie ausgetragen, und Forscher möchten sie töten, ...
... um aus ihnen Stammzellenlinien für die Forschung zu gewinnen.

Die Verlockung ist gross: Viele künstlich gezeugte Embryonen werden nie ausgetragen, und Forscher möchten sie töten, um aus ihnen Stammzellenlinien für die Forschung zu gewinnen. Die Deutsche Evangelische Allianz und die Bischofskonferenz haben dringend vor einer weiteren Aufweichung des Embryonenschutzes gewarnt.

Der Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz hat am 28. September 2007 nochmals unterstrichen, dass das Verbot von Tötungshandlungen keine Kompromisse erlaubt. Darum, so der Allianzvorstand, "lehnen wir mit dem gültigen Embryonenschutzgesetz die Tötung von Embryonen, ungeborenen Kindern, ab." Die DEA-Verantwortlichen fordern die deutschen Kirchen auf, "sich ohne Einschränkungen zum Embryonenschutzgesetz zu stellen und einer weiteren Auflösung des Embryonenschutzes durch eine Änderung des Stammzellgesetzes energisch zu widerstehen". Und die Politiker werden aufgerufen, eine Änderung abzulehnen.

Ein fauler Kompromiss schützt Menschenwürde nicht

Die DEA erinnert an den Kompromiss des deutschen Bundestags zum Stammzellengesetz von 2002, welcher einen "tiefen Eingriff in den bis dahin hervorragenden Embryonenschutz in Deutschland" bedeutet habe. "Während bis dahin generell zu recht jede Form der uneigennützigen Forschung an Embryonen verboten war, wurde jetzt in gewissen Umfang die Tötung von Embryonen für Forschungszwecke hingenommen. Zwar blieb die Tötung in Deutschland verboten, aber aus solchen Handlungen im Ausland durften deutsche Forscher Nutzen ziehen, wenn die Tötungshandlung schon vor dem 1. Januar 2002 geschehen war."

Eben diese Regelung - dass die Stammzellenlinien schon vor 2002 gewonnen sein mussten - steht nun erneut zur Debatte. Die DEA folgert aus der aktuellen Debatte um die Änderung des Stichtags, "dass solche Kompromisse weder die Menschenwürde schützen noch das Recht auf Leben".

Mit Zellen von körpereigenem Gewebe forschen

Auch die katholischen Bischöfe fordern ein deutliches politisches Bekenntnis zu den Grundlagen des Embryonenschutz- und des Stammzellgesetzes. An ihrer Versammlung in Fulda plädierten sie für eine "signifikante Umstrukturierung" der europäischen und deutschen Forschungsförderung. Sie müsse weg von der embryonalen Stammzellforschung hin zur Forschung mit anderen (adulten) Stammzellen gehen.

Zur Begründung verwiesen sie auf "bemerkenswerte neuere Erfolge" auf dem Gebiet der adulten Stammzellforschung. Bei ihr würden Stammzellen aus körpereigenem Gewebe gewonnen. Damit werde das ethische Dilemma der Tötung von Embryonen vermieden. Der Düsseldorfer Kardiologe Bodo-Eckehard Strauer hat vor kurzem einen Aufsehen erregenden Therapieerfolg mit Knochenmark-Stammzellen bei einem Herzinfarktpatienten publik gemacht.

Datum: 02.10.2007
Quelle: Livenet / Kipa

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