Erlaubt Grossbritannien Mensch-Tier-Wesen in der Forschung?

Mensch-Tier-Embryonen

Der britische Premierminister Gordon Brown hat die Pläne seiner Regierung zur Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen gegen Kritik verteidigt.

Er habe grossen Respekt für all jene, die aus religiöser Überzeugung Bedenken gegen Teile der Gesetzesvorlage hätten, schrieb Brown unmittelbar vor einer erneuten Parlamentsabstimmung über die geplante Liberalisierung des Gesetzes. Grossbritannien, bekräftigte der Regierungschef, müsse jedoch seine Rolle an der Spitze dieser Forschung behalten.

Künstliche Befruchtung für Lesben

Die Mitglieder des britischen Unterhauses wollten heute Dienstag nach einer Debatte über das novellierte Embryonengesetz abstimmen. Dabei geht es unter anderem um die Erlaubnis der Herstellung von Mensch-Tier-Embryonen zu Forschungszwecken, um die Zulassung der künstlichen Befruchtung bei lesbischen Frauen und um eine Verkürzung der bislang geltenden gesetzlichen Frist für eine Abtreibung. Erst am Donnerstag hatten die Abgeordneten im Unterhaus mit 262 Ja- gegen 78 Nein-Stimmen für die weitere Behandlung der Gesetzesvorlage im Parlament votiert.

Bischöfe: Forschung auf adulte Stammzellen beschränken

Erstmals diskutierten Ende voriger Woche Wissenschaftler, Ethiker und Bischöfe in London über die Möglichkeiten und Grenzen der embryonalen Stammzellforschung. Der Londoner Kardinal Cormac Murphy-O'Connor und Erzbischof Peter Smith von Cardiff appellierten bei der am späten Samstagabend im Hörfunk der BBC ausgestrahlten Debatte an die Wissenschaftler, sich auf Forschung mit adulten Stammzellen zu beschränken. Dafür sei es nicht erforderlich, "menschliches Leben neu zu schaffen und dann zu zerstören" oder "menschliches und tierisches Leben miteinander zu vermischen".

Datum: 20.05.2008
Quelle: Kipa

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