Wolkenkratzer als Hightech-Gewächshäuser?

Auch auf hoher See können Lebensmittel angebaut werden (Foto: Columbia University)

Berlin. Um mit der wachsenden Weltbevölkerung Schritt zu halten, suchen Agrarexperten nach neuen Wegen für die platzsparende Produktion von Nahrungsmitteln. Ein Konzept, das leerstehende Bürohochhäuser in Manhattan als Gemüsefarmen vorsieht, hat Dickson Despommier vorgelegt. Der Professor für Umweltforschung an der Columbia-Universität sieht sie als eine Möglichkeit, platzsparend und nahe am Konsumenten Gemüse und Früchte anzubauen. Auch Tierhaltung kann sich der Wissenschaftler in einem Hochhaus vorstellen.

Die Glasfronten von Bürohochhäusern, ihre Klima- und Sprinkleranlagen sowie Wasser- und Abwasserleitungen könnten für die neuartige Nutzung einbezogen werden. Lediglich 84 Mio. Dollar soll durch Verwendung vorhandener Strukturen ein derartiger Umbau kosten. Heizkosten können gespart werden, indem anfallende Pflanzenreste gehäckselt, über die Müllschluckerleitung in die Kellerräume befördert und zu Pellets verarbeitet werden. Die verbrauchernahe Produktion hilft Transportkosten zu sparen. Ein 30-stöckiges Hochhaus könnte 35‘000 Menschen mit Gemüse und Früchten versorgen, meint Despommiers.

Auch Tierzucht hält Despommier in derartigen Agrartürmen für möglich. Hühner und Schweine könnten in den unteren Etagen gehalten und mit Pflanzenresten aus den oberen Stockwerken gefüttert werden. Der Dung der Tiere wäre auf den höher gelegenen Anbauflächen als Dünger zu verwenden…

Quelle: Die Welt/pte

Datum: 21.05.2008

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