Hoffnung auf Krebstherapie

Prof. Shimon Gatt (links) und Dr. Arie Dagan.

Jerusalem. Zwei Forschern der Hebräischen Universität ist es gelungen, mittels synthetischer Moleküle das Wachstum von bösartigem menschlichem Gewebe bei Mäusen ohne toxische Effekte auf normales Gewebe zu reduzieren und sogar zu eliminieren. Daraus lassen sich in Zukunft womöglich Medikamente gegen Krebs entwickeln.

Prof. Shimon Gatt und Dr. Arie Dagan vom Institut für Biochemie der Hadassah Medical School der Universität haben für ihre diesbezüglichen Arbeiten den Kaye Award for Innovation erhalten.

Die von ihnen entwickelten Moleküle haben auf den Metabolismus verschiedener Sphingolipide und somit auch solcher von Krebszellen eingewirkt. Sphingolipide sind eine Familie komplexer flüssiger Moleküle, die daran beteiligt sind, Wege von Wachstum, Teilung und Tod von Zellen anzuzeigen.

Einige der aktivsten jener von Dagan und Gatt entwickelten Moleküle sind Derivate von Ceramiden, die zur Familie der Sphingolipide gehören. Ceramide führen zu programmiertem Zelltod (Apoptosis) in einer Vielzahl von Krebszellen. Die natürlichen Anteile an Ceramiden in Krebszellen sind gewöhnlich zu niedrig, um einen therapeutischen Effekt hervorzurufen.

Die Studien der Jerusalemer Biochemiker haben gezeigt, dass die synthetischen Präparate die Grösse von Tumoren in Bauchspeichelsdrüse, Prostata und Brust erheblich reduzieren. Ihre darauf beruhende Entwicklung von Krebsmedikamenten ist von Yissum, dem Technologietransferunternehmen der Hebräischen Universität, patentiert.

Quelle: Hebräische Universität Jerusalem

Datum: 09.06.2008

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