71 christliche Leiter in China verhaftet

Leiter verhaftet

New York. Wie erst jetzt bekannt wurde, sind im Juli 71 Gemeindeleiter in einer geheimen Aktion verhaftet worden. Das meldet das „Komitee zur Erforschung der religiösen Verfolgung in China“ aus New York. Dieses massive Eingreifen der Polizei soll eine Massnahme der Regierung sein, um störenden Protesten beim am Wochenende eröffneten 16. Kongress der Kommunistischen Partei vorzubeugen.

Ende Juli wurden weitere 30 katholische Christen festgenommen, als sie ein Jugendlager durchführten. Die 25 Kinder wurden nach kurzer Zeit wieder freigelassen und die fünf Erwachsenen nach 15 Tagen Gefängnis.

Obendrein wurden drei katholische Priester der Untergrundkirche am 7. Juli zu einer unbestimmten Zeit von Arbeitslager verurteilt. Pang Yongxing, 30, wurde im Dezember 2001 verhaftet, als er in seinem Haus eine Messe feierte. Wang Limao, 32, wurde während der Messe am Palmsonntag im März festgenommen. Eine Woche später wurde auch Ma Shunbao, 50, in Gewahrsam genommen, als er die Messe las.

Die offizielle katholische Kirche in China hat etwa 2 bis 3 Millionen Mitglieder, wogegen sich etwa 10 bis 12 Millionen in der nicht von der Regierung kontrollierten katholischen Untergrundkirche treffen.

"Sonntag der verfolgten Kirche"

Gestern Sonntag beteten in der Schweiz viele evangelische Kirchgemeinden im Gottesdienst für die verfolgten Christen auf der Welt. Der "Sonntag der verfolgten Kirche" findet hierzulande auf Initiative der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) bereits zum vierten Mal statt. Gleichzeitig werden mit einer Petition an die Regierung Indonesiens Unterschriften gesammelt.

Die Petition verlangt, dass die Regierung die Nichtmuslime des Inselstaates vor Übergriffen durch Islamisten besser schützen muss. Hinter diesem Projekt steht die Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit der SEA. Ziel ist die Sensibilisierung der Schweizer Christen für die weltweite Situation der verfolgten Kirche. Im Fokus stehen dieses Jahr vier Länder: Nigeria, China, Turkmenistan und Indonesien.

Für Indonesien wurde erstmals im Rahmen des Sonntags der verfolgten Kirche eine Unterschriftenaktion durchgeführt. Die Petition richtet sich an die indonesische Zentralregierung. Die Unterzeichner erklären sich besorgt über die Situation der christlichen Minderheit in Indonesien. Seit 1999 hätten über 9000 Menschen gewaltsam ihr Leben verloren. Die Regierung wird aufgefordert, dass die Sicherheitsorgane sich unparteiisch verhielten und Armeeangehörige, die sich auf die Seite des islamistischen "Laskar Dschihad" geschlagen hätten, diszipliniert würden. Das von der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit der SEA unterzeichnete Schreiben setzt sich auch für die Freilassung von sechs unschuldig inhaftierten Christen ein.

Der "Sonntag der verfolgten Kirche" ist die Schweizer Version des internationalen Gebetstages für die verfolgte Kirche der Weltweiten Evangelischen Allianz. Gestern und am kommenden Sonntag, 17. November werden in über 100 Ländern Millionen von Christen für dieses Anliegen beten und so eine einzigartige Verbundenheit demonstrieren.

Bei der Aktion arbeiten fünf Organisationen mit: Offene Grenzen (OG), Hilfsaktion Märtyrerkirche (HMK), Christliche Ostmission (COM), Christian Solidarity Internatio-nal (CSI) und Aktionskomitee für verfolgte Christen (AVC).

Quelle: Offene Grenzen
info@offenegrenzen.ch

Datum: 11.11.2002

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