«LäbesKunst»-Festival

Aufbrechender Frühling im Herbst

Die 10. Ausgabe zeichnete einen postpandemischen Neustart. Dän Zeltner gab als Gastreferent mehrere Impulse rein, sang selber Lieder mit den Kreativtätigen und leitete den Liedschreibe-Workshop. Sein Thema: «Jahreszeiten des kreativen Dienstes».
Im Plenum mit Dän Zeltner (Bild: Roland Streit)
Malworkshop beim «LäbesKunst»-Festival (Bild: Roland Streit)

Passend zu den farbigen Herbstblättern und dem prächtigen Sonnenwetter wurde Kreativität in der Natur als Einstieg gewählt. Auch das «LäbesKunst»-Logo ziert ein Schmetterlings-Flügel, der für Farben, Formen und Bewegung steht. So waren die Teilnehmer der Tagung beim Malen, Tanzen, Songwriting und Modellieren selber aktiv in den jeweiligen Workshops.

Immergrün in Gott gepflanzt

Nach dieser Einführung in das Festival tauchten die Teilnehmenden in eine erste Anbetungszeit ein, wo alle zum Mitmachen eingeladen waren – durch mitgebrachte Instrumente, Tanzen, Fahnen und weiteres. In diesem Teil übernahm Dän Zeltner mit einem Lied, riss die Anwesenden mit und leitete in seinen ersten Input über mit Psalm 92: «Alle, die Gott die Treue halten, wachsen auf wie immergrüne Palmen und werden gross und stark wie Libanonzedern. Weil sie in der Nähe des Herrn gepflanzt sind, in den Vorhöfen am Tempel unseres Gottes, wachsen und grünen sie immerzu. Noch im hohen Alter tragen sie Frucht, immer bleiben sie voll Saft und Kraft…»

So gab der leidenschaftliche Leiter und Worshiper den Kreativen eine Themenübersicht und ermutigte immer wieder, Altes loszulassen, um für Neues bereit zu sein.

Herbst und Winter im kreativen Dienst

Provozieren und herausfordern wollte Dän Zeltner, was er bestimmt auch erreichte. Gerade mit dem unpopulären Thema vom «Loslassen» (Herbst) gings mit den menschlichen Jahreszeiten los.

«Du verlierst deine Blätter, deine Sicherheit (das, was sich definiert hat)»; «ohne Loslassen kann man nichts Neues empfangen»; «Menschen haben keine Angst vor Veränderung, sondern vor Verlust»; «Tu dir einen Gefallen, lass los, der Winter wird dich sonst umbringen – wie bei der Pflanze oder dem Baum.»

Der Winter (Rückzug): Während des LäbesKunst-Festivals wurde offenbar, dass der Winter nebst negativen Seiten wie Kälte und Härte auch wohltuende Kuschel-Faktoren beinhaltet. In dieser Saison machte Dän Zeltner auf folgendes aufmerksam: «Identität war in dem, was du soeben losgelassen/verloren hast»; «du fühlst dich einsam und ungeschützt/nackt»; «Gott zeigt dir, wie sehr du ihn brauchst»; «es ist ein innerer Test der Motivation», «Prioritäten: Du kannst es dir nicht leisten, Früchte zu tragen»; «Gefahr: Du fühlst dich so, als müsstest du dich beweisen, um Anerkennung zu kriegen»; «entwurzle dich nicht, bleib eingepflanzt».

Workshops: Selber «wörken» statt shoppen

Für dies kamen die Kunstschaffenden ins Festival: Nicht zum Konsumieren und nur Rumschauen, sondern auch aktiv etwas auszuprobieren und schöpferisch tätig zu sein. In diversen Räumen wurde getanzt, modelliert, Lieder geschrieben, gemalt, musiziert und sich in Bibellettering geübt.

Deshalb wurde für diese aktive Zeit besonders viel Zeit eingeräumt, sowohl vor- wie nachmittags wurde kreativ gearbeitet. Und anschliessend präsentierten die diversen Workshops vielfältige Kreationen, die entstanden waren, inklusive eindrücklicher Erlebnisse.

Der sensible Frühling

Die Jahreszeit Frühling stand unter dem Aspekt «Pflegen». Es gibt Anzeichen der Hoffnung und erste Sprossen und Blüten. Man solle vorsichtig sein, führte Dän Zeltner aus, denn der Frühling sei die Chance des Feindes. Es sei einfacher für ihn, eine Saat zu zerstören als eine ganze Ernte. Deshalb sei die Phase sensitiv, fragil. Mit Kritik und Niederlagen sei zu rechnen und wichtig, einen guten Umgang damit zu finden. «Die meisten Menschen geben im Frühling auf: Frustration, es geht zu langsam vorwärts. Wenn dir etwas nicht passt, dann verändere es. Wenn du es nicht verändern kannst, dann ändere deine Haltung. Du entdeckst nie deine Bestimmung ausserhalb vom Dienen», erklärte der geistliche Leiter und gab immer wieder persönliche Erlebnisse aus seinen Erfahrungen weiter.

Ein besonderer Aspekt widmet er dem Dünger: «Während der Wachstumszeit ist er am effektivsten, im Sommer macht es keinen Sinn. Es ist die Zeit des Investierens; durch Mentoring, in den Charakter, Freundschaften, Gaben, Weiterbildung, Team-Building, Nachwuchsförderung.»

Wenn der «heisse» Sommer kommt

Die Jahreszeit des Sommers sei besonders zum «Fokussieren». Der erfolgreiche Musiker vertieft den Gedanken mit folgenden Aspekten: «das Gefühl, von Nutzen zu sein»; «schwierig, Prioritäten zu setzen, weil es rund läuft»; «sei nicht von den Früchten geblendet und vergiss nicht, den Baum zu wässern!»; «Achtung vor Waldbränden in der Hitze (Burnout)».

Dann erwähnte Zeltner einen Vergleich: «Du brauchst auch in dieser Zeit Gott: z.B. für jede Minute auf der Bühne eine Minute alleine mit Gott.»

Er richtete, als Abschluss dieses Inputs starke persönliche Worte an die Festivalbesucher und betete berührend für sie und ihre Dienste.

Heilungs-Tanz, Schnecke und Adler

Beim Modellieren mit Knetmasse wurde deutlich, wie spontan Formen und Kreationen entstehen, von denen man anfangs keine Ahnung hatte. So gesellte sich plötzlich bei einem Gefäss noch eine winzige Schnecke dazu, die erst gerade geboren wurde. In diesem Workshop waren besonders auch Kinder begeistert am Werkeln.

Auffällig waren die Adlersujets, die von mehreren Workshop-Besuchern selber ausgewählt wurden, zudem waren alle mit gebogenen Flügeln, einerseits als umarmender Schutz, aber auch in der Startbewegung, womit der stolze Vogel in die Höhe abhebt.

Im Tanzen wurde eine Seniorin so von Gott berührt, dass sie einen Schub Heilung in ihren Füssen erleben konnte. Nach Monaten der Chemotherapie musste sich die Frau zum Tanzen überwinden, erwärmte sich mehr und mehr und erlebte eine ganz spezielle Gottesbegegnung – durch die kleinen und grossspurigen Bewegungen.

Der Schluss als Aufbruch zur nächsten Jahreszeit

Der Songwriting-Workshop trug Früchte, die mutig von den Musikern mit Gesang vorgetragen wurden. Ein- und Zweizeiler und bereits Abfolgen von Strophen und Refrains erreichten zum ersten Mal Ohren von Zuhörern.

Im Soundblessing des Abschluss-Plenums war der Heilige Geist deutlich wirksam und für viele Teilnehmer spürbar, sodass einige auch visuelle Eindrücke mit nach Hause nehmen konnten.

Wenn man die hergestellten Kreationen betrachtete, das Abschluss-Plenum mit Soundblessing erlebte und all die zufriedenen und erfüllten «Kre-Aktiven» sah, kann der Veranstalter auf einen reichen und vielfältigen Blumenstrauss an Eindrücken zurückblicken.

Weitere Impressionen von «LäbesKunst» finden Sie hier.

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Datum: 03.11.2022
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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