Karfreitagsaktion der "Christen für die Abschaffung der Folter"

ACAT Schweiz

Russlands Behörden und Präsident Putin sollen sich in Tschetschenien für die strikte Einhaltung der Menschenrechte einsetzen. Das fordert die Schweizer "Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter" (ACAT Schweiz) in ihrer diesjährigen Karfreitagsaktion.

In der Petition an Russlands Präsidenten wird exemplarisch auf den Fall des tschetschenischen Menschenrechtsverteidigers Aslan Davletukaev hingewiesen. Dieser wurde entführt, gefoltert und ermordet. ACAT fordert eine unparteiliche Untersuchung des Falls und eine Bestrafung der Täter. Davletukaevs Familie müsse zudem entschädigt werden.

Gewalt gegen Zivilbevölkerung

In Tschetschenien gelte es den Schutz von Menschenrechtsverteidigern zu gewährleisten. Menschenrechte und Grundfreiheiten müssten in Übereinstimmung mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie den internationalen Standards garantiert werden, fordert ACAT in ihrer Karfreitagsaktion. Leidtragende der Gewalt der russischen Streitkräfte sei vor allem die Zivilbevölkerung. Nächtliche "Säuberungsaktionen" würden systematisch von schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen begleitet.

Bei diesen Säuberungsaktionen gegen mutmassliche tschetschenische Separatisten würden ganze Dörfer umstellt und durchsucht. Dabei komme es regelmässig zu Plünderungen, willkürlichen Verhaftungen, Misshandlungen und Folter, kollektiven Hinrichtungen sowie Vergewaltigungen. Personen, welche bei diesen Operationen verhaftet würden, "verschwänden" fast immer. Der Grund für ihre Festnahme und ihr Aufenthaltsort blieben in der Regel unbekannt. Einige würden später irgendwo tot aufgefunden.

Mutig auf der Seite der Opfer ausharren

Vor 2000 Jahren wurde Jesus durch Kreuzigung hingerichtet. Die Christenheit gedenke am Karfreitag dieses welterschütternden Ereignisses. Einige Menschen, die Jesus nahe standen, harrten bei ihm am Kreuze aus. "Sie hatten den Mut, bei einem zum Tode Verurteilten zu bleiben, sich zu ihm zu bekennen, ihn in dieser über alles menschliche Mass hinaus schweren Stunde nicht allein zu lassen", schreibt ACAT.

Auch heute stellten sich viele Menschen mutig auf die Seite der Opfer von Menschenrechtsverletzungen. Um das Leben, die Würde und die Rechte ihrer verfolgten Mitmenschen zu verteidigen, scheuten sie nicht davor zurück, sich selber in Gefahr zu bringen. In vielen Ländern würden diese Menschenrechtsverteidiger selber verhaftet, gefoltert, entführt oder ermordet. ACAT will am Karfreitag all der Menschen gedenken, "die sich unbeirrt für ihre verfolgten Brüder und Schwestern einsetzen. Wir wollen uns mit ihnen solidarisieren und ihnen in Gebet und Aktion beistehen".

ACAT Schweiz zählt rund 3.000 Mitglieder. Die 1987 gegründete Internationale Föderation der ACAT umfasst heute 27 ACAT-Gruppen in Europa, Afrika, Amerika und auf den Philippinen. Die FIACAT hat rund 30.000 Mitglieder.

Datum: 02.04.2004
Quelle: Kipa

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