"Darf sich ein Staat von biblischen Vorgaben leiten lassen, deren Wahrheitsgehalt nie überprüft werden kann?" Diese Frage stellt Beda M. Stadler, Direktor des Instituts für Immunologie und Professor für Immunologie an der Universität Bern. Nach Ansicht des bekennenden Atheisten darf ein Staat "wissenschaftliche Erkenntnis nicht negieren" und vor allem einer "religiösen Minderheit" nicht "derart viel Platz in der Präambel verschaffen". Er fordert daher die Umformulierung der Präambel der Bundesverfassung. Der neue Text solle ohne die Begriffe "Gott" und "Schöpfung" auskommen. Dazu schlägt Stadler folgenden Entwurf vor: "Im Namen des Humanismus! Das Schweizervolk und die Kantone, in der Verantwortung gegenüber der Evolution …" Als Begründung für seine Forderungen führt Stadler in der Zeitung die "Verhinderung unnötiger Konflikte" an. Zudem sei Religion Privatsache. Auch glaube die Mehrheit der Schweizer nicht mehr an das biblische Schöpfungsmodell. Im evolutionären Humanismus, dem man Errungenschaften wie die Menschenrechte, Meinungsfreiheit und Gewaltenteilung verdanke, sieht der Berner Professor einen geeigneten Ersatz für die Religion als Verfassungsgrundlage.Privatsache Religion
Datum: 29.08.2007
Quelle: Kipa