„Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder…“

Überraschungsei

Ein älterer Manager sass mit Jugendlichen im Bus. Er staunte: In ihrem Gespräch – soweit er es aufschnappte – brauchten sie ständig dieselben paar Worte. Mit dem begrenzten Vokabular konnten sie sich offenbar sehr gut verständigen. Sie lachten nämlich zur gleichen Zeit.

Der Manager fragte sich, wie diese jungen Männer den Sprung in die Arbeitswelt schaffen. Wenn Teenies sich geben, als wären sie kleine Kinder, wundert sich die Umgebung. Und wenn Erwachsene die Vorlieben der Kleinen übernehmen?

Auf der Flucht?

Die Neue Zürcher Zeitung machte im Dezember Kindliches als Megatrend aus. Kindliche Sujets und Verhaltensmuster würden bei Erwachsenen in der Schweiz immer beliebter, schrieb Peter Lohri. Der internationale Trend könne verstanden werden „als Ausdruck der Flucht aus einer Welt, die viele überfordert“.

Der Thermoskrug in Pinguinform, Teddybären am Revers des Anzugs, das Globi-Postauto, die Diddl-Briefmarken, die in kürzester Zeit ausverkauft waren: auch die Werber haben Kindliches entdeckt. Was nach Lohri zeigt, „dass der Trend zum Kindlichen, Verspielten und spassig Unverbindlichen auch den öffentlichen Bereich erfasst hat“.

Bundesrat beim Plüschbären

Vor einem Jahr legte sich Bundesrat Moritz Leuenberger, um für eine Energie-Etikette Werbung zu machen, hinter einen PW-Auspuff und neben einen grossen Plüsch-Waschbären – als ‚Abgas-Schnüffler’. Das erfolgreiche Sünneli-Logo der Zürcher SVP, weiss Lohri, stammt aus einem Kinderbuch für Sechsjährige.

Der Beobachter zitiert den Hamburger ‚Spiegel’, der schon 1997 von der „Tyrannei des Kindischen“ sprach und sie mit dem hohen Fernsehkonsum in Verbindung brachte. Im selben Jahr erschien das Buch „Die kindliche Gesellschaft“ des Amerikaners Robert Bly in deutscher Übersetzung. Darin liess er sich aus über die „Weigerung, erwachsen zu werden“.

Jesus: Zeit für einen Neubeginn

Jesus von Nazareth nahm die Kinder sehr ernst – zu einer Zeit, als den meisten von ihnen wenig Aufmerksamkeit und Bildung zuteil wurde. Und er sagte sogar: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“

Was meinte er mit diesem Satz? Er sagte ihn zu seinen engsten Freunden, als sie sich über ihre Rangordnung stritten. Dabei stellte er ein Kind in die Mitte. „Wer es auf sich nimmt, vor den Menschen so klein und unbedeutend dazustehen wie dieses Kind, ist in der neuen Welt Gottes der Grösste“, sagte der Meister zu seinen ehrgeizigen Schülern.

Bündnis mit dem Himmel

Jesus meinte damit nichts Kindisches, sondern etwas, das Erwachsenen sehr viel abfordert: die Umkehr zu einem anderen Leben, ein Neubeginn nach Gottes Vorstellungen – was immer die Leute dazu sagen, wie sehr sie auch den Kopf schütteln. Wir wissen: Dem Kind macht das wenig aus, wenn es seiner Sache gewiss ist.

Jesus setzt etwas voran: „Wenn ihr nicht umkehrt…“ Er legt den Finger auf einen entscheidenden Punkt. Leben mit Gott, mit Weisheit und Kraft von oben – wer möchte das nicht? Aber umkehren, die eigenen Verhaltensmuster hinterfragen, zurücklassen und neu anfangen – wie ein Kind, abhängig vom Vater im Himmel? Ist das nicht zuviel verlangt?

Ich glaube nicht. Werden wie die Kinder: Das ist ein Neuanfang, so befreiend und entlastend, weil Sie sich Gott selbst anvertrauen können, der Ihr Leben, die Welt, die Zukunft überblickt.

Werden wie die Kinder – so wie es Jesus meint – ist anderseits die grösste Herausforderung. Nicht eine Flucht vor der Überforderung, sondern ein Bündnis mit dem Himmel. Damit Sie sich dem Leben echt stellen können. Wagen Sie es!

Surftipp: www.erlebe.jesus.ch

Datum: 09.02.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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