Chris Gore: «Lasst uns Jesus suchen, nicht Wunder!»
Im Rahmen mehrer Veranstaltungen, unter anderem in den Healing Rooms Schweiz in Gwatt und an einem offenen Abend der Healing Rooms und der Vineyard Bern, machte Chris Gore einen Halt in der Schweiz. Der Pastor stammt ursprünglich aus Neuseeland und absolvierte selber die «Bethel School of Supernatural Ministry». Er wurde Leiter der Heilungsdienste und Healing Rooms in der Bethel Church in Redding (USA). Der Healing Room in Redding wird von 850 freiwilligen Mitarbeitern betreut.
Livenet: Welches sind Ihre Erwartungen und Wünsche für die Veranstaltungen in der Schweiz?
Chris Gore: Dass der Leib Christi zugerüstet wird, es soll
Göttliches durch Menschen geschehen und nicht Menschliches im Namen von
Gott. Das Vaterherz Gottes soll in jedem Einzelnen offenbart werden und
nicht nur durch den Prediger oder Leiter. Ich werde nur anleiten, und
zum Beten ist jeder aufgefordert; der ganze Leib Christi soll beten! Wir
waren gerade in Frankreich, wo Tausende geheilt wurden. Alle haben
füreinander gebetet und ich habe nur angeleitet. Mir ist egal, wer
betet, das ist nicht wichtig. Ich will einfach in dem Raum sein, wo die
Wunder geschehen.
Welche Herausforderungen oder Hindernisse gibt es beim Lehren über Heilung?
Ich war bereits in über 50 Ländern und erlebte, dass die
intellektuelleren Nationen mehr Mühe damit haben. Sie wollen wissen, wie
etwas funktioniert, müssen es einordnen und logisch erklären können.
Ihnen fällt es schwer, es Gott zu überlassen. Und einige Länder stellen
den Prediger stark in den Mittelpunkt. Das ist auch hinderlich. Die
Leute sollen ihre Augen auf Jesus richten. Es ist auch gefährlich, nur
die Wunder zu suchen. Einige Christen leben ein miserables Leben, weil
ihr Fokus auf dem Wunder ist, das ihnen aus einem Problem helfen sollte.
Aber lasst uns Jesus suchen! Er ist die Antwort auf Probleme.
Jesus! Meine Hauptbotschaft ist Jesus, ich werde nicht lange reden, ohne ihn zu erwähnen; er ist DAS Vorbild und alles in meinem Leben kommt von ihm.
Und auch in meinem Dienst geht es nicht um mich, sondern um Jesus. Wie er diente und wie ich es tue soll immer ähnlicher werden. Der Bibelvers Galater 2, Vers 20 ist mir dabei sehr wichtig: «Nicht mehr ich bin es, der lebt, nein, Christus lebt in mir. Und solange ich noch dieses irdische Leben habe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mir seine Liebe erwiesen und sich selbst für mich hingegeben hat.» Wir sind eins mit Jesus. Er soll überfliessen, wir dürfen einfach sein in seiner Gegenwart, erleben, wie er wirkt und ihn zum Zentrum zu machen.
Ist Heilungsgebet für Sie eine Pflicht?
Nein, in Johannes 15
heisst es, dass wir die Rebe sind, die Frucht trägt. Wir sind bereits
eine Rebe und müssen uns nicht wie verrückt anstrengen, sondern einfach
am Rebstock bleiben und den Segen fliessen lassen.
Die Gute Nachricht ist die Hoffnung der Herrlichkeit; es geht nicht vor allem ums Warten auf Gott, damit er uns mit sich nimmt, sondern es geht um uns, dass wir den Himmel auf die Erde bringen. Er offenbart sich bereits in der Natur, wie ich das zum Beispiel hier erlebt habe, als ich den Berg «Niesen» angeschaut habe. Da staune ich über Gott. Kirche ist nicht nur Sonntagsgottesdienst, sondern viel mehr.
Glauben Sie an die These «Zuerst ist ein Zusammenbruch nötig, dass man im Glauben einen Durchbruch haben kann»?
Ich glaube an die Veränderung der Gedanken, nicht an den Zusammenbruch.
Ich wünsche mir, dass unsere Gedanken in der Realität von Gott denken,
dazu ist jedoch kein Zusammenbruch nötig. Das Ego muss Jesus Platz
machen. Wir bräuchten keine theologischen Diskussionen über Heilung,
wenn wir Offenbarung des Vaterherzen Gottes hätten.
Was ist der Schlüssel zu all den vielen Heilungen, die Sie erleben?
Die Einheit mit Christus, nicht das ICH, sondern 100-prozentige
Unterwerfung; und somit auch unsere Identität in Christus. Dazu gehört
auch die Liebe vom himmlischen Vater.
Was bewegt Ihr Herz zurzeit sonst noch?
Einmal im Jahr bin ich im grössten Gefängnis der USA; ich liebe dies
über alles. Sie haben auch eine «School of Supernatural Ministry»
gestartet. Die kaputtesten Typen sind durch Jesus Christus genauso
gerechtfertigt wie du und ich. Sie sind teilweise so gefährlich, dass ich beim Besuch den
Wächtern ein Papier unterschreiben musste, dass die Verantwortung voll
und ganz bei mir liegt. Doch sie haben sich durch das Evangelium völlig verändert. Zum Beispiel wurde ein Insasse total befreit und geheilt, nachdem er
47 Jahre lang nur in seiner Zelle sass und eine Stunde pro Tag, an
Füssen und Händen gefesselt, in den Hof gehen durfte. Wir erlebten auch
Heilungen von HIV, Hepatitis C, Krebs und sogar von Autismus.
Healing Rooms in der Schweiz:
In den Healing Rooms bieten Christen Heilungs- und Segnungsgebete an. Mitarbeiter der Healing Rooms werden trainiert und geschult, bevor sie beginnen, für Kranke zu beten. Die Christen kommen aus verschiedenen Gemeinden, die Arbeit ist überkonfessionell und fördert die Ortsgemeinde und die Einheit der Christen in einer Stadt. Jeder Christ, der ein Trainingsprogramm durchlaufen hat, ist ein potentieller Beter. Anfang September 2016 wurden zwei neue Healing Rooms in der Schweiz eröffnet, in St. Margrethen und Uster. In den nächsten Jahren sollen in der Schweiz über 14 Healing Rooms entstehen. Weitere Infos auf der Webseite der Healing Rooms Schweiz.
Webseiten:
Healing Rooms Schweiz
Bethel Church Redding
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Datum: 08.09.2016
Autor: Roland Streit / Florian Wüthrich
Quelle: Livenet