«Prosperita» ist gut unterwegs
Die Prosperita hat ein sehr gutes Geschäftsjahr 2010 hinter sich. Dies nachdem sie in den Jahren 2008 und 2009 wie viele andere Pensionskassen von der Wirtschaftskrise getroffen wurde, sodass der Deckungsgrad unter 100% fiel. Im vergangenen Jahr ist er bis auf auf 98% gestiegen, wie Geschäftsführer Bendicht Loosli darlegte. Das Management hofft, noch 2011 oder spätestens 2012 die 100%-Grenze zu überschreiben, wie die Delegierten von fast 3000 Versicherten in Aarau zur Kenntnis nehmen konnten.
Die Prosperita verwaltet zur Zeit ein Vermögen von 177.5 Mio. Franken und verzinste das Geld im Berichtsjahr mit 2%, was angesichts der tiefen Zinsen auch vom externen Anlageberater Lukas Riesen als gut bewertet wurde. Riesen bescheinigte der Prosperita auch eine gute Risikostrategie. Sie habe zwar im Moment keine Reserven, dafür aber eine «hohe strukturelle Risikofähigkeit», da sie viele junge Versicherte und noch wenig Rentenbezüger aufweise.
Guter Rat: Immobilien
Professor Donato Sconamiglio, Geschäftsführer einer Unternehmung für Immobilien-Dienstleistungen und Dozent an der Uni Bern, beantwortete die Frage, ob eine Pensionskasse heute angesichts der Gefahr einer Immobilienblase in Liegenschaften investieren solle. Laut dem Experten ist die Lage in der Schweiz sehr unterschiedlich. Anzeichen von Blasen gebe es etwa in den Regionen Genf und Zürich, wo viele Zuzüger Wohnraum suchten. Generell werde aber die Angst vor einer Blase heute übertrieben. Es gelte aber Kaufobjekte gut anzusehen. Investitionen in gut erhaltene Mehrfamilienhäuser seien weiterhin zu empfehlen. Die Prosperita finanziert zum Beispiel innovative und soziale Wohnprojekte.
Gute Kapitalisten denken nachhaltig
Michael Mächler, ein Vermögensverwalter der Prosperita bei der CSS, betonte: «Gerade wer nachhaltig anlegt, kann eine gute Performance erzielen.» Es gebe heute wesentlich mehr nachhaltige Anlagemöglichkeiten als es bei der Gründung der Prosperita der Fall gewesen sei. Noch hätten viele dieses Potenzial nicht erkannt. Heute seien sogar Ölfirmen wie Royal Dutch als nachhaltig taxiert, weil sie massiv in erneuerbare Energien investierten. Im Unterschied zur Schweiz seien in Schweden alle Pensionskassen verpflichtet, auf nachhaltige Unternehmen und Projekte zu setzen.
Care- und Case-Management verstärken
Präsident der Vorsorgestiftung Prosperita ist Robert Roth. 10'000 Versicherte seien die Zielvorstellung des Stiftungsrat. Ausserdem werde sie das Care- und Case-Management für Arbeitnehmende, denen Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit oder Invalidität droht, ausgebaut. Damit könnten nebst der Vermindung von menschlichem Leiden auch Kosten eingespart werden.
Der vollständige Bericht kann im ideaSpektrum vom 16. Juni 2011 nachgelesen werden. Probenummer bestellen.
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Mehr über die «Prosperita»
Datum: 16.06.2011
Autor: Fritz Imhof