Bibelstudium: Lukas 9,12-17

Bibelstudium

12 Es war spät geworden. Da kamen die zwölf Jünger zu Jesus und sagten: «Es wird Zeit, dass die Leute gehen, damit sie in den umliegenden Dörfern und Höfen übernachten und sich etwas zu essen kaufen können. Hier gibt es doch nichts!» 13 «Gebt ihr ihnen zu essen!» forderte Jesus sie auf. «Aber wir haben nur fünf Brote und zwei Fische!» entgegneten die Jünger. «Oder sollen wir etwa für all die Leute Essen besorgen?» 14 Es hatten sich etwa fünftausend Menschen um Jesus versammelt. «Sagt ihnen, sie sollen sich in Gruppen von je fünfzig Personen lagern!» ordnete Jesus an. 15 Und so geschah es. 16 Jesus nahm die fünf Brote und zwei Fische, die ihm die Jünger gegeben hatten, sah zum Himmel auf und dankte Gott. Er teilte Brot und Fische, und die Jünger gaben sie an die Menge weiter. 17 Jeder ass sich satt, und trotzdem blieb noch viel übrig: zwölf Körbe voll.

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

9,12 Als es später wurde, wurden "die Zwölf" unruhig. So viele Menschen, die Nahrung brauchten! Eine unmögliche Situation. Sie baten deshalb den Herrn, "die Volksmenge" wegzuschicken. Wie sehr ähneln wir ihnen doch im Herzen! In Angelegenheiten, die uns selbst betreffen, sagen wir wie Petrus: "Befiehl mir, zu dir zu kommen." Doch wie leicht geht es uns von den Lippen, wenn es um andere geht: "Entlasse sie!"

9,13 Jesus wollte sie nicht in die umliegenden Dörfer schicken, um sich Essen zu besorgen. Warum sollten die Jünger auf Predigtreisen durch die Lande ziehen und die vernachlässigen, die vor ihrer eigenen Haustür lebten? Die Jünger sollten dieser Menge Nahrung beschaffen. Die Jünger wandten ein, dass sie nur "fünf Brote und zwei Fische" hätten, und vergassen dabei, dass sie sich auf die unerschöpflichen Vorräte des Herrn Jesus verlassen konnten.

9,14-17 Er bat die Jünger einfach, die Menge von "fünftausend Mann" plus Frauen und Kinder sich lagern zu lassen. Dann dankte er, "brach" das Brot und gab es "den Jüngern". Sie wiederum verteilten es an die Menschen. Für jeden war genügend Speise vorhanden. Als das Mahl vorüber war, war sogar mehr Essen übriggeblieben als am Anfang da gewesen war. Die Überreste füllten "zwölf Körbe", für jeden Jünger einen. Wer versucht, dieses Wunder wegzuerklären, der füllt vergeblich das Papier mit wirren Aussagen.

Dieser Vorfall ist für die Jünger voller Bedeutung, die mit der Evangelisierung der Welt beauftragt sind. Die Fünftausend stehen für die verlorene Menschheit, die nach dem Brot Gottes hungert.

Die Jünger sind das Bild für hilflose Christen, die offensichtlich begrenzte Mittel haben, diese jedoch nicht teilen wollen. Das Gebot des Herrn: "Gebt ihr ihnen zu essen" ist nur eine Wiederholung des Missionsbefehles. Die Lehre ist, dass, wenn wir Jesus geben, was wir haben, er es vermehren kann, um eine geistlich hungrige Menge damit zu sättigen. Man denke nur an den Diamantring, die Lebensversicherung, das Bankkonto und die Sportausrüstung! Sie können zum Beispiel in Evangeliumsliteratur verwandelt werden, die zur Errettung von Seelen führen kann, die wiederum Anbeter des Lammes Gottes in der Ewigkeit werden.

Die Welt könnte noch in dieser Generation evangelisiert werden, wenn die Christen alles, was sie sind und haben, ausliefern würden. Das ist die bleibende Lektion der Speisung der Fünftausend.

Datum: 08.01.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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