Advent - 17. Dezember

Da waren keine dressierten Fische

In der Adventszeit lässt diese Homepage verschiedene Zeitzeugen rund um die Botschaft von Weihnachten zu Wort kommen. Heute öffnen wir die siebzehnte Türe unseres Adventskalenders.
See Genezareth

«Als See erlebe ich die unglaublichsten Dramen und Geschichten. Doch was mir gerade erst passiert ist, hatte ich vorher noch nie gesehen. Es war Nacht und ein Boot mit ein paar Männern drin schwamm gerade mitten auf mir. Das ist nichts Ungewöhnliches. Ich stürmte ein wenig. Das mach ich manchmal. Den Menschen gefällt das nicht, aber ich habe eben meine Instinkte. Und ich bin schliesslich auch kein dressierter See.

Plötzlich sah ich einen anderen Mann an meinem Ufer. Das war ebenfalls nicht ungewöhnlich. Ich versuchte, ihn ein wenig mit meinem Wasser anzuspritzen. Das ist erst recht nicht ungewöhnlich. Aber dann geschah, was bisher noch nie passierte: Der Mann spazierte über mich aufs Boot zu. Verstehen Sie? Er spazierte auf meinen Wellen. Nicht auf einem Surfbrett und auch ohne dressierte Fische unter den Füssen.

Zu faul zum Schwimmen?

Unter normalen Umständen hätte ich diesen Typ entweder für wasserscheu gehalten oder für zu faul zum Schwimmen. Aber ich war so perplex, dass ich erst einmal gar nichts mehr denken konnte. Wissen Sie, wenn man in mehreren Jahrtausenden Seesein so etwas nicht erlebt hat, dann treibt einem so etwas schon in die Enge. Dann schaute ich ihn genauer an. Und ich erkannte ihn sofort. Das war der Sohn meines Schöpfers. Ich beruhigte mich etwas und auch mein Seegang ging dadurch ein wenig zurück.

Schwimmkurs

Dafür ging nun ein Gezeter an Bord des Bootes los. «Ein Gespenst!», schrien mehrere der Männer. Aber Jesus, der Sohn meines Erbauers, beruhigte sie. Da war ein besonders zappliger Kerl dabei, der sagte: «Wenn du Jesus bist, dann befiehl mir, zu dir zu kommen.» Ich verdrehte alle meine Augen. Und glauben Sie mir, das sind einige. Du meine Güte, dachte ich mir, da nimmt gleich einer einen Schwimmkurs. Jesus sagte dann zu ihm: «Petrus, komm zu mir.» Petrus hiess der also.

«Schau auf mich!»

Er ging nun tatsächlich auf mir in Richtung Jesus. Aber ich musste immer noch kichern. Das gab neue Wellen und frischen Wind. Die waren so heftig, dass Petrus erschrak. Er schaute auf die Wellen und plötzlich war er ganz drin in mir und paddelte heftig. Ups, da war ich nicht unschuldig daran. Jesus schimpfte aber nicht mit mir. Nein, er tadelte Petrus: «Petrus, schau auf mich! Wenn du auf die Gefahr und die Probleme schaust, gehst du unter. Schau auf mich, nicht auf den Sturm und die Umstände.» Nun gingen sie zum Boot und stiegen ein. Jesus beruhigte nun einfach mit ein paar Worten den Sturm und meine Wellen. Ich fühlte mich plötzlich völlig entspannt und war so ruhig, wie seit Jahren nicht mehr.»

See-Infos:

Zum Dossier:
«Adventskalender»

Datum: 17.12.2011
Quelle: Livenet

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