Blinden-Bibel ist in 200 Sprachen verfügbar
Am 4. Januar ist Welt-Braille-Tag. Wir gedenken an den Geburtstag von Louis Braille (1809 – 1852), der sich im Alter von drei Jahren mit einem Werkzeug seines Vaters ein Auge ausstach, infolge einer Krankheit ganz erblindete und daraufhin als Teenager die Braille-Schrift entwickelte. Ein Schriftsystem, bei dem sich jeder Buchstabe anhand einer Kombination von sechs Punkten ertasten lässt.
Biblische Texte in dieser Blindenschrift sind mittlerweile in 200 Sprachen verfügbar. Allerdings umfasse die ganze Bibel rund 40 Bände und wiege etwa 40 Kilogramm, wie die Deutsche Bibelgesellschaft gestern Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Gewichtig kommt auch der Preis daher: Eine Bibel in Braille-Schrift kostet in der Herstellung mindestens 450 Euro.
Weltverband ist Partner der UNESCO
Für viele blinde Menschen in den Entwicklungsländern bedeute die Kenntnis der Blindenschrift mehr Unabhängigkeit, den Zugang zu praktischen Hilfen im Alltag und grössere Anerkennung in der Gesellschaft, schreibt die Bibelgesellschaft. Oft sei das Braille-Alphabet in der jeweiligen Sprache erstmals für die Bibel entwickelt worden und ermögliche den Weg in ein selbstbestimmtes Leben.
Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 146 Mitglieder und ist in mehr als 200 Ländern aktiv. Zentrale Aufgaben der Bibelgesellschaften sind die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Heiligen Schrift. Seit 2012 ist der Weltverband ausserdem anerkannter Partner der UNESCO für Alphabetisierungsprogramme.
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Datum: 04.01.2013
Autor: Tobias Müller
Quelle: Livenet / epd