Das Ziel, die Aussetzung oder Tötung von Kindern zu verhindern, sei nicht erreicht worden, erklärte die Pädagogikprofessorin Christine Swientek unter Verweis auf eine Studie der Universität Hannover. Demnach lag die Zahl der ausgesetzten Babys und Kleinkinder 1999 bei 34, 2000 bei 32 und 2001 bei 31 Fällen. Bis Oktober 2002 seien bereits 31 Aussetzungen und Tötungen verzeichnet worden. Zugleich seien seit 1999 durch Babyklappen sowie anonyme Geburten jeweils 45 Babys in Kliniken "zu Findelkindern gemacht" worden. Die Zahl der in diesem Zeitraum tatsächlich "künstlich geschaffenen Findelkinder" bezifferte Swientek auf 100 bis 120. Mit so genannten Babyklappen wollen Krankenhäuser und freie Initiativen Schwangere davon abhalten, ihr ungewolltes Kind nach der Geburt zu töten oder auszusetzen. Nach Medienberichten gibt es in ganz Deutschland über 20 solcher Einrichtungen, die Arbeitsgruppe beziffert deren Zahl sogar auf 50 bis 70. Ein Teil davon befindet sich in kirchlicher Trägerschaft. Über die Zahl der Kliniken, die Geburten ohne eine Erfassung des Namens der Mutter anbieten, gibt es keine genauen Angaben. Kritiker gehen von mindestens 32 aus. In der Schweiz gibt es seit Mai 2001 ein "Babyfenster" im Regionalspital von Einsiedeln SZ. Im vergangenen September wurde erstmals ein neugeborenes Kind darin zurückgelassen. Eingerichtet wurde das "Babyfenster" von der Stiftung Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind als Alternative zum Schwangerschaftsabbruch. Es sind noch weitere Babyfenster geplant.Teilweise in kirchlicher Trägerschaft
Schweiz erweitert Angebot
Datum: 25.11.2002
Quelle: idea Deutschland