Kurs

Die Natur, dein Freund und Helfer

Nach einem Jahr Unterbrechung bietet die Schule für «Christliche ganzheitliche Heilverfahren» (CgH) ihren achten Kurs an. In der zweijährigen Weiterbildung wird «christliche Alternativmedizin» vermittelt.
Schulleiter Rolf Nussbaumer.
Rolf und Gabi Nussbaumer.
Im Schulalltag wird nicht nur trockene Materie vermittelt.

Der heutige Schulleiter Rolf Nussbaumer arbeitet seit Januar 2000 für das Werk «Christen im Dienst an Kranken» (CDK), das Personen fördert, die im Gesundheitswesen arbeiten. CDK ist ein Arbeitszweig des christlichen Gesamtwerks «Campus für Christus».

«Damals sah ich den Bedarf eines Pflegemodells, das sich nach einer biblisch-christlichen Ethik orientiert», blickt Rolf Nussbaumer zurück. Dann sei er aber unsicher geworden. Er habe gefastet und viel gebetet. «Nach 28 Tagen hatte ich den Eindruck, dass ich eine Schule gründen sollte, in der Komplementärmedizin* mit christlichen Inhalten ohne Esoterik gelehrt wird.»

* auch bekannt als Alternativmedizin

Foto-Finish zum Start

Sowohl CDK-Leiter Kurt Oswald als auch Campus-Chef Hanspeter Nüesch hätten sich begeistert gezeigt. Der erste Lehrgang sollte im April 2001 beginnen. «Bis Februar hatten wir erst vier Anmeldungen, wir brauchten aber mindestens sechs.» Doch der Drogist und Pflegefachmann sagt, er habe «gehört», dass er den Startschuss geben soll.

An dem Tag, als den vier ersten Personen die Teilnahme bestätigt wurde, seien drei weitere Anmeldungen reingekommen, und einige Wochen später startete der erste Kurs mit zwölf Frauen.

Seither wurde immer im April ein neuer Kurs begonnen. Dieser dauert zwei Jahre und ist berufsbegleitend. In insgesamt 100 Tagen wird der Stoff, aufgeteilt in 6 Module, durch 25 Referenten vermittelt. Im Gegensatz zur allgemeinen Alternativmedizin kommt man an der CgH ohne Esoterik aus; sogar der Schulalltag beginnt mit einer Andacht.

Ohne Esoterik

Vermittelt wird auf der Schule das, «was Gott in die Natur hineingelegt hat. Es wird gelernt, wie man es nutzen und es dem Nächsten dienend einsetzen kann.» Pflanzenheilkunde, mit der zum Beispiel eine Krankenschwester ihren Alltag sinnvoll ergänzt.

Ein wesentlicher Unterschied der CgH zur allgemeinen Alternativmedizin ist, dass sie ohne Esoterik auskommt. «In der Heilpflanzenkunde werden hauptsächlich die Erkenntnisse wissenschaftlicher Studien vermittelt. Das Johanneskraut etwa ist sehr gut erforscht. Nachgewiesen ist, dass es gegen Depressionen wirkt.» Wenn die Symptome leicht sind, kann man sie mit dieser Pflanze behandeln. «Freilich nicht dauerhaft; die Hintergründe müssen ebenfalls beleuchtet werden. Probleme und Krankheiten müssen nach unserem Verständnis ganzheitlich angegangen werden.» So werden auch der Seelsorge und dem Gebet ein zentraler Stellenwert eingeräumt.

Doch auch bei Pflanzen müsse teilweise mit Nebenwirkungen gerechnet werden und manche Extrakte dürfen nicht gleichzeitig mit Medikamenten eingenommen werden. «Die Teilnehmer lernen auch, Sirupe und Tinkturen herzustellen oder ätherische Öle bei gewissen Beschwerden einzusetzen. So finden wir in der Pflanzenwelt auch viele Duftstoffe, die auf natürliche Weise wirken.» In diesem Bereich grenzt sich die Schule zur esoterisch geprägten Aromatherapie ab.

100 Absolventen

Ein wichtiger Punkt sei die Prävention, das Bemühen, dass Krankheit gar nicht erst entsteht oder nicht in der üblichen Stärke zum Ausbruch kommt. «Der Fokus wird stark auf vorbeugende Massnahmen und einen gesunden, ausgewogenen Lebensstil ausgerichtet: so beispielsweise in den Bereichen Ernährung, Bewegung-Entspannung, Hydrotherapie und einer ganzheitlichen Psychohygiene. In der Bibel finden wir in dieser Hinsicht viele Richtlinien und Empfehlungen, die auch durch wissenschaftlichen Studien bestätigt werden.»

Einige Schulabgänger führen laut Nussbaumer heute eine eigene Praxis, bei denen Leistungen teilweise von der Krankenkasse übernommen werden. Andere lassen ihr neues Wissen in den angestammten Beruf oder im privaten Umfeld einfliessen. «Auch Frauen von Ärzten waren dabei, die nun in den Praxen ihrer Männer Beratungen anbieten.» 100 Personen durchliefen die Ausbildung. In jedem Jahr waren genügend Interessenten vorhanden.

Nussbaumer wünscht sich, dass dieses Angebot noch mehr in christliche Gesundheitszentren und in die Kirchen einfliesse, und zwar als Teil einer ganzheitlichen Beratung und Seelsorge. «Da wäre ein grosses Potential vorhanden. Mir ist wichtig, dass christliche Gesundheitsangebote zunehmend miteinander vernetzt werden.»

8. Klasse nun im laufenden Jahr

Im Jahr 2008 wurde kein neuer Lehrgang angeboten, sondern nur die bestehende Klasse weitergeführt, trotz grosser Nachfrage. Zu gross war der Aufwand geworden; Nussbaumer musste «umstrukturieren» – was in diesem Fall nicht ein verschleiernder Begriff für Entlassungen ist, sondern für einen Ausbau. Die Schule war in den vergangenen Jahren stark gewachsen, so dass es nötig wurde, verschiedene Prozesse vertieft auszuwerten, entsprechende Anpassungen vorzunehmen und Ressourcen zu optimieren. «Der Physiotherapeut Heinz Hagmann ist neu an Bord.» Er ist zusammen mit Rolf Nussbaumer Co-Leiter und gewährleistet die Schulführung.

Der Rest der Struktur bleibt gleich: Unterrichtet wird vorwiegend in Herisau, im Gebäude einer Freikirche. Meistens einmal pro Monat, von Dienstag bis Freitag.

Der achte Kurs beginnt am 14. April 2009.

Datum: 12.01.2009
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service