Energie und Mobilität

Elektromobilität ohne AKW-Strom?

Die Arbeitsgemeinschaft Klima – Energie - Umwelt (AKU) der Evangelischen Allianz hat Fachleute gefragt, ob wirklich eine umweltschonende Mobilität mit Elektorfahrzeugen möglich sei, ohne AKW-Strom zu benötigen.
Expertenrunde Auf dem Podium diskutierten (von links): Jonas Moser, alt Nationalrat Markus Wäfler, Nationalrat Eric Nussbaumer, Bernhard Piller, Werner Hässig

Kann man die individuelle Mobilität auf Elektrofahrzeuge umstellen, ohne AKWs? Dieser Frage stellten sich am 25. Juni in Aarau in einem Podiumsgespräch Jonas Moser (Geschäftsführer der elfar GmbH), Bernhard Piller (Schweizer Energiestiftung), Nationalrat Eric Nussbaumer, alt Nationalrat Markus Wäfler unter der Leitung von AKU-Präsident Werner Hässig. Er stellte die Frage: «Wie kann man Menschen begeistern, weniger weit zu reisen?» Markus Wäfler ergänzte: «Kann es Sinn machen, wenn Christen 50 - 60 Kilometer zum Gottesdienst reisen?»

Nur 10 – 15 Prozent!

Erich Nussbaumer forderte die Umstellung des Individualverkehrs auf Elektroantrieb, denn der E-Motor habe einen Wirkungsgrad von 80%, während der Verbrennungsmotor 80% der Energie verpuffe. Um den gesamten Individualverkehr elektrisch laufen zu lassen, seien lediglich 10-15 % des heutigen Stromverbrauchs nötig. Der Atomausstieg sei somit auch durch eine solche Umstellung nicht gefährdet. Mit erneuerbarer Energie und Effizienzsteigerungen sei die Umstellung «gangbar und finanzierbar, auch wenn es vier bis fünf Jahrzehnte dauert.»

Bessere AKW-Technik oder Alternativen?

Skeptischer äusserte sich alt Nationalrat Markus Wäfler. Für ihn trägt die Ausstiegsdiskussion zu stark die Züge des anlaufenden Wahlkampfs. Zudem sei der aktuelle Strommix noch zu stark von fossiler Energie gespiesen. Dass der heutige Strommix noch keine echte Alternative sei, unterstrich auch Bernhard Piller von der Schweizer Energiestiftung. Markus Wäfler setzt daher auf eine verbesserte AKW-Technologie, während Eric Nussbaumer auf einen raschen Ausbau alternativer Technologien setzt. Er ist überzeugt: «Die Zukunft ist gestaltbar!»

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Datum: 29.06.2011
Autor: Fritz Imhof

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