Zum Schutz der Armen

Christen Englands setzen zu 100% auf erneuerbare Energien

Es geht um den Klimawandel, der überwiegend die armen Gegenden der Welt beeinflusst. Hier sind fünf Denominationen Grossbritanniens tätig geworden: Die Gemeinden der Kirche von England, Baptisten, Methodisten, Quäker und Heilsarmee nutzen ab sofort zu 100 Prozent erneuerbare Energien.
Die Kathedrale von Salisbury ist eine der Kirchen, die auf erneuerbare Energien setzen.

Der Klimaschutz ist auch für die Kirchen wichtig – zumindest, wenn wir das Gebot Gottes ernst nehmen, die Erde «zu bearbeiten und zu bewahren» (1. Mose, Kapitel 2, Vers 15). Aus diesem Grund sind Tausende Kirchen Grossbritanniens nun «grün» geworden. Über 5'500 Kirchen, darunter 15 berühmte anglikanische Kathedralen, nutzen ab sofort nur noch erneuerbare Energien, um so einen Beitrag gegen die klimatischen Veränderungen zu machen. 

5 Mio. Pfund für erneuerbare Energien

Diesen Schritt hat aber nicht nur die anglikanische Kirche gemacht, sondern auch die Baptisten, Methodisten, Quäker und die Heilsarmee. Und sie fordern die anderen Glaubensgemeinschaften auf, es ihnen gleich zu tun, da die Klimaveränderungen insbesondere die arme Weltbevölkerung enorm verletzten und eine grosse Ungerechtigkeit seien, so die Kirchenleiter. «Auf verantwortliche Quellen der Elektrizität zu setzen, kann wie etwas sehr Kleines aussehen, aber wenn wir es gemeinsam tun, kann es einen grossen Unterschied machen», erklärten sie weiter. Immerhin: Jede britische Kirche zahlt im Durchschnitt jährlich 1'000 Pfund für die Elektrizität, so wären es insgesamt über fünf Millionen Pfund, die jährlich von ihnen für erneuerbare Energien eingesetzt werden.

Einstehen für Christen aller Welt

Motiviert zu diesem Schritt wurden die Denominationen insbesondere durch eine Kampagne, die von christlichen Organisationen wie Christian Aid und Tearfund sowie dem Umweltprogramm der Kirche von England organisiert wurde. Nicholas Holtam, Bischof von Salisbury, ist leitend in die Umweltprogramme involviert. Er freut sich natürlich sehr: «Die Klimaveränderung ist eine der grossen moralischen Herausforderungen unserer Zeit und deshalb ist es fantastisch zu sehen, wie Kirchen ihren Anteil geben, um sicherzustellen, dass sich ihre Auswirkungen auf die Umwelt verringern.»

Auch die Anglikanische Kirche als Organisation wird Konsequenzen für sich ziehen. Laut Dr. Rowan Williams, früherer Erzbischof von Canterbury und derzeitiger Vorsitzender von Christian Aid, hat die Kirche von England zugestimmt, ihre Anteile an Unternehmen fossiler Brennstoffe zu verkaufen, damit die Ziele des Übereinkommens von Paris von 2015 erreicht werden. Und dies ist letztlich auch ein Einstehen für Christen in aller Welt. «Kirchen sind Teil eines globalen Netzwerks und sind sich oft der Notlage bewusst, in der sich unsere Brüder und Schwestern befinden, die in aller Welt unter Trockenheit, Überflutung und extremen Wetter leiden», so Williams.

Zum Thema:
Schweizer Klimaschutz-Bericht: Die Rolle der Kirchen im Klimaschutz
Energiewende in der Schweiz: Strom ohne Nebenwirkungen
Nach Jahrhundert-Trockenheit: Klimagerechtigkeit im Fokus der StopArmut-Konferenz 2018

Datum: 25.08.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Evangelical Focus

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