Die Kirchen in Afrika sind gut, aber sie könnten noch besser sein
Afrikanische Kirchenführer stellten in Yaounde fest: „Die afrikanische Kirche ist auf gutem Weg, aber sie könnte noch besser sein.“ So jedenfalls drückte es der südafrikanische Pfarrer H. Mvume Dandala aus, der neue Generalsekretär der Allafrikanischen Kirchenkonferenz (AACC). „Die Botschaft des Evangeliums, welche auf diesem Kontinent kraftvoll verkündigt wird, ist in vielen schwierigen Situationen das einzige, was den Menschen hilft, sich von den vorhandenen Nöten nicht völlig unterkriegen zu lassen.“
Neue Wege finden
In einem Gespräch mit der Agentur ENI sagte Dandala aber auch, die Kirchen müssten auch neue Wege finden, wie sie Heilung und Veränderungen bewirken könnten. Viele Kirchen schreckten noch davor zurück, der Bevölkerung soziale Leistungen, Schulen und Landwirtschaftsprogramme anzubieten. „In Zukunft sollten die Kirchen solche Angebote nicht nur als zusätzliche Option, sondern als integralen Teil ihres Auftrages und Dienstes verstehen.“
Ausserdem sollten die Kirchen ihre Kompetenz bei der Beobachtung und Beurteilung politischer Vorgänge steigern, damit sie überprüfen könnten, ob die Entscheide den Kriterien von Gerechtigkeit und Fairness entsprechen. „Ich bin nicht überzeugt, dass wir uns immer als Kirchen bewährt haben, die diese Verantwortung wahrgenommen haben“, sagte Dandala. Er nannte insbesondere die Themen Armut, „Good Governance durch Transparenz“ sowie den Kampf gegen die Ausbreitung von Aids als besondere Herausforderungen gesellschaftlich wacher Kirchen.
Der Präsident der 8. Generalversammlung der afrikanischen Kirchen, Professor Kwesi A. Dickson aus Ghana, ergänzte Dandala, indem er auf die afrikanische Spiritualität hinwies, der es oft an Tiefe fehle. „Wenn wir die wirklichen Nöte der afrikanischen Menschen angehen wollen, brauchen wir die Fähigkeit, eine echte christliche Spiritualität zur Basis unserer Vision und unserer Arbeit für Afrika zu machen.“
Quelle: Livenet/ ENI
Datum: 01.12.2003
Autor: Fritz Imhof