Eritrea: Einige Christen freigelassen

Einige Christen werden in solchen Metallcontainern gefangengehalten.
Helen Berhane von der Haft gekennzeichnet.

Im ostafrikanischen Eritrea wurden 35 evangelikale Christen aus der Haft entlassen. Sie waren am 6. Januar während einer Gebetsversammlung in einem Privathaus von Polizisten überrascht und ohne offizielle Anklage inhaftiert worden.

Weitere sieben Männer und drei Frauen, Mitglieder einer unabhängigen Full Gospel Church, die fünf Jahre im berüchtigten Militärgefängnis von Assab eingesperrt waren, wurden auf Kaution entlassen.

Mehr als 2000 Christen noch in Haft

Im Mai 2002 erklärte Präsident Issayas Afewerki alle Angehörigen nicht erlaubter Kirchen – darunter 35 evangelikale – zu Staatsfeinden. Nur die orthodoxe und die katholische Kirche sowie die Lutheraner sind anerkannt. Mehr als 2’000 eritreische Christen, darunter Dutzende Pastoren und Priester, befinden sich immer noch in Gefangenschaft, wo sie aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen gefoltert werden.

Christen in Metallcontainern

Einige Christen werden in Metallcontainern in einer Halbwüste nördlich der Hauptstadt Asmera gefangengehalten. Die Gefangenen - Männer und Frauen gleichermassen – sind so über Monate der gnadenlos heissen Sonne ausgesetzt. Infektionserkrankungen wie Diarrhöe schwächen die Gefangenen extrem.

Ein Schicksal herausgegriffen

Die eritreische Gospelsängerin Helen Berhane, die fast drei Jahre lang in einem Schiffscontainer und einer unterirdischen Zelle verbrachte, konnte im vergangenen Oktober nach Dänemark ins Asyl fliehen.

Berhane hatte sich geweigert, ihrem christlichen Glauben abzuschwören. Aufgrund einer schweren Beinverletzung, die ihr während der Folterungen zugefügt wurde, ist sie dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen. Sie spricht darüber in einem Interview mit der BBC (in englischer Sprache). Unter der dem gleichen Link, sind noch 20 weitere Videos zum Thema Verfolgung in Eritrea aufgeschaltet.

Helen Berhane dankt allen, die sie durch ihre Gebete, durch Geld und Briefe unterstützt haben. Nur durch all die Gebete sei sie fähig gewesen, alle Prüfungen zu überleben. „Ich denke besonders an meine Mitgefangenen", schrieb sie, „ich weine ihretwegen jeden Tag, denn ich kenne ihre schlimme Lage. Bitte betet für sie so weiter, wie ihr es für mich getan habt."

Mehr zum Thema: Brutale Christenverfolgung in Eritrea

Quelle: Open Doors/Livenet

Datum: 03.03.2008

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