Christsein im Beruf

Meine Firma – Gottes Firma

Karla Nugent ist Mitinhaberin und Mitglied in der Geschäftsführung von «Weifield», einem mittelständischen Elektriker-Unternehmen in Denver/USA. Die Branche boomt. Der Firma geht es gut. Sie hat bereits über 250 Mitarbeiter. Sie ist bekannt für ihre gute Arbeit – und für unorthodoxe christliche Aktionen.
Die «Crew of the Month» (Die Manschaft des Monats)

Die Unternehmerin aus Denver ist verantwortlich für die Bereiche Verkauf, Marketing und Personal. In dieser Funktion erhielt sie 2014 den Preis einer Wirtschaftszeitung für ihr gesellschaftliches Engagement. Grundlage dafür war ihre Frage: «Gott, was hast du hier mit mir vor?»

Gottes Plan fürs Unternehmen

Ein Unternehmer unternimmt etwas – daher der Name. Eines seiner wichtigsten Ziele ist dabei die Gewinnmaximierung. Wer wie Karla Nugent für Personal verantwortlich ist, der weiss in der Regel, wie er seinen Gewinn steigern kann: durch das Senken der Personalkosten. Entweder werden Mitarbeiter möglichst schlecht bezahlt oder der Personalstamm wird verkleinert. Und das geschieht auch bei vollen Auftragsbüchern. Nicht so bei «Weifield». Als die Unternehmensgruppe in den letzten Jahren kräftig expandierte, initiierte Karla Nugent Hilfsprogramme. Ihre Firma engagiert sich wenigstens in 30 sozialen Programmen vor Ort, um denen zu helfen, die gerade keinen Aufschwung erleben: Alleinerziehenden, Obdachlosen, Armen.

Karla arbeitet als Frau und Christ in einer männerdominierten Umgebung, die auf Ellbogenmentalität setzt. Doch sie lächelt: «Ich habe Meetings mit Entwicklern, Führungskräften und anderen Firmeneigentümern. Normalerweise komme ich trotzdem schnell auf etwas ‚Ewiges’ zu sprechen. Die meisten Männer reden über Projekte und Zahlen. Aber ich kann diese Themen erweitern, weil ich eine Frau bin. Das ist meine Herausforderung – und ich liebe es.» Durch solche Gespräche wurden bereits zwei Geschäftspartner Christ. Und nebenbei bemerkt ganz Denver, dass bei diesem Unternehmen etwas anders läuft. Die Menschenfreundlichkeit in Karlas Firma ist stadtbekannt.

Nicht nur Geben, sondern Ausbilden

Allerdings erschöpfen sich die Hilfen des Unternehmens nicht in Zahlungen für humanitäre Projekte. So wichtig Grosszügigkeit ist, Karla Nugent ist sie nicht genug. So hat sie den Arbeitsämtern der Stadt ein Angebot gemacht. Sie braucht neue Mitarbeiter. Und sie stellt diejenigen ein, die sonst niemand will: Obdachlose, Haftentlassene, Schulabbrecher, sozial Schwache. Ihr Ausbildungsleiter Brad Boswell freut sich: «Wenn sie kommen und ihre Einstellung stimmt, dann kann ich sie zu Elektrikern ausbilden.» Wohlgemerkt: Nicht das Arbeitsamt zahlt diese Ausbildungen, sondern das Unternehmen. Und von den bisher gestarteten 45 Teilnehmern schlossen 43 ihre Ausbildung ab. Etliche, die bis vor kurzem noch auf der Strasse lebten, verdienen jetzt als Elektriker gutes Geld. Vor allem schöpfen sie neue Hoffnung. Nach einer internen Absolvierungsfeier kam die Mutter eines Absolventen zu Karla und sagte unter Tränen: «Jeder hatte meinen Sohn aufgegeben. Aber Sie haben an ihn geglaubt. Sie haben ihm neues Leben gegeben. Danke!»

Ein Spagat, der funktioniert

Das Spannende an der Arbeit von Karla Nugent ist, dass sie Geschäftsfrau bleibt, ohne blauäugig zu werden. Trotzdem setzt sie sich aus vollem Herzen für andere Menschen ein. Sie lebt ihr Christsein am Arbeitsplatz. «Ich könnte in meiner kleinen Seifenblase leben, in meiner bequemen christlichen Gemeinschaft», erklärt Karla ihr Engagement, «aber hier kann ich viele Menschen erreichen, auch solche, denen ich normalerweise nie begegnen würde. Ich höre mir ihre Geschichten an und helfe mit, dass sie ein Zuhause finden.» Mit Blick auf ihre Baufima ergänzt sie: «Unsere Gebäude sind wirklich cool, doch am Ende des Tages zählen die Menschen. Jesus gab uns Gemeinschaft, damit wir einander dienen können.»

Datum: 29.03.2016
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / Christianity Today

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