Acht von zehn Russen glauben an Gott

Russische Kirchen werden wieder besser besucht.

Nur 15 Jahre nach dem Zerfall der atheistischen Sowjetunion glauben 84 Prozent der Russen an Gott. Dies ergab eine gemeinsame Studie der Zeitung "Iswestija" und des Meinungsforschungsinstituts WZIOM.

Mehr als 15 Jahre nach dem Fall der Sowjetunion und dem Ende des staatlich erzwungenen Atheismus glauben dieser Umfrage zufolge acht von zehn Russen an Gott.

Zwei Drittel von ihnen seien Orthodoxe, heisst es in der Studie eines russischen Forschungsinstituts, die die Tageszeitung "Iswestija" in Moskau veröffentlichte. 84 Prozent der Befragten stuften sich demnach als gläubig ein, lediglich 16 Prozent als Atheisten.

In den 15 Jahren verdoppelte sich nach der Befragung die Zahl der Orthodoxen von 34 auf 63 Prozent. 6 Prozent bezeichneten sich als Muslime sowie ein Prozent als Katholiken und Buddhisten. Die Studie befasst sich laut "Iswestija" aber nicht mit den in Russland lebenden Juden. Nach einer staatlichen Erhebung aus dem Jahr 2002 leben rund 230.000 jüdische Gläubige in dem Land. Laut dem Verband jüdischer Gemeinden in Russland sind es jedoch zwei Millionen.

Jugendliche wenden sich dem Glauben zu

Immer mehr Jugendliche glauben an Gott. In den zurückliegenden 15 Jahren sank das durchschnittliche Alter der Gläubigen in Russland von 60 auf 48 Jahre, wobei das Durchschnittsalter in Russland 44 Jahre beträgt. 58 Prozent der Russen unter 25 Jahren bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Auch der Anteil der jungen Moslems nimmt zu.

Zusammenhalt für den Staat

Nach Ansicht des WZIOM-Experten Leonti Bysow ist Religion ein Faktor, der für den Zusammenhalt der Nation sorgt. Laut Umfrage halten die meisten orthodoxen Christen die Satanisten und Sektierer für ihre religiösen Feinde, aber nicht die Moslems, obwohl die Terroranschläge mit islamischen Fanatikern assoziiert werden. Vertreter anderer traditionellen Religionen werden von den orthodoxen Christen nicht als Feinde betrachtet. "Das zeugt davon, dass in Russland religiöser Frieden herrscht", sagte Bysow.

Quellen: Kipa/RIA Novosti/Iswestija/Livenet

Datum: 21.12.2006

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