Livenet: Wie ist man bei Adonia darauf gekommen, ins Wallis zu gehen? In welchem Rahmen ist Adonia dort bisher aufgetreten? Sangen dort nur Walliser Kinder oder gab es auswärtige Verstärkung? Was für Erfahrungen haben Sie im Wallis gemacht? Welche Rückmeldungen gab es auf Ihre Konzerte im Wallis? Geht das Publikum auch dort mit? Wird es dereinst einen Walliser Chor geben? Inwieweit bleibt das Wallis auf dem Adonia-Tourplan?
Datum: 23.08.2004
Markus Hottiger: Es gab in den öffentlichen Schulen eine grosse Nachfrage nach Weihnachtsmusicals aus unserem Programm. Überproportional viele Anfragen kamen aus dem Wallis. Weil die katholische Kirche dort stark vertreten ist, haben unsere Weihnachtsmusicals eher Platz als vergleichsweise in Zürcher Schulen. Darum organisierten wir dann, in Zusammenarbeit mit den Freikirchen, jeweils für jeden Chor mindestens drei Konzerte.
In öffentlichen Sälen und dies seit fünf Jahren. Neben den Teeanger Camps waren wir auch mit Family Camps in einem Haus im Wallis und haben auch ein Konzert gegeben.
Am Anfang kam nur eine Handvoll aus dem Wallis, verstärkend kamen Berner und Freiburger dazu. Allmählich meldeten sich mehr Einheimische. Sie machen bald die Hälfte eines Chors von 60-70 Jugendlichen aus.
Wir wurden offen empfangen. Wenn ein katholischer Priester Adonia schon kannte, hatten wir eine wichtige Empfehlung, die viele zum Konzertbesuch bewog. Freikirchen gibt es im Wallis nur wenige. Die meisten hatten uns nun schon mehrmals zu Besuch. Für die Teencamps brauchen wir aber jemanden, der vor Ort organisiert. Wir suchten und fanden. Einmal organisierte auch eine Schulgemeinde unser Konzert.
Eher positive Reaktionen waren die Folge. Wir erfreuen uns eines positiven Images.
Am Anfang kam leider wenig Publikum. Aber auf unserer letzten Tour zählten wir in Zermatt 200 Leute. Punkto Euphorie sind die Walliser nicht anders als die übrigen Schweizer. Wenn die Leistung stimmt, sind sie dabei!
Im Moment sieht es noch nicht ganz so aus. Ideal wäre, wenn wir drei Konzerte im Wallis hätten. Im kommenden Jahr haben wir leider kein Konzert. Dies trotz einem gutem Aufbau und steigender Bekanntheit. Es gibt eben nicht viele veranstaltende Gemeinden. Unser Anliegen ist denn auch dass sich mehr Organisatoren finden lassen. Regelmässige Konzerte könnten dann sehr wohl zu einem Walliser Chor führen.
Das Wallis ist weiterhin auf unserer Liste, denn manchmal merken die Leute in einer Region, dass wir nicht mehr kommen und fragen dann, warum dies so ist. Wir sagen, dass wir keinen Veranstalter gefunden haben. Wenn die Interessenten dann die Organisation übernehmen, sind auch wir selbstverständlich wieder dabei.
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch
Das Wallis ist freikirchlich zwar vernachlässigtes Land. Umso lieber werden die jungen Gospler von Adonia im zweisprachigen Kanton gesehen. Ihre Musicals, zuerst von öffentlichen Schulen bestellt, sind nun in ersten Konzerten zu hören. Adonia-Leiter Markus Hottiger äussert sich in unserem Exklusiv-Interview über Erfahrungen und Perspektiven.