Barry McGuire (73) und John York (62) luden zu einem Rundgang durch die 60er Jahre. Sie spielten Hits ihrer Weggefährten aus der Hippie-Zeit, so etwa von John Denver, Scott McKenzie, den Mamas & Papas, den Byrds, Tim Hardin und vielen anderen. Die Beiden prägten diese Epoche mit, McGuire mit seinem Hit «Eve of Destruction», John York hob unter anderem mit den Byrds ab. Jean-Daniel von Lerber (Profile Productions) holte das Duo erstmals in die Schweiz: «Ich wusste nicht, was rüber kommt, mit nur zwei akustischen Gitarren.» Doch das Publikum in Schaffhausen, Basel, Bern und Zürich liess sich von den Sitzen reissen. Von Lerber erwägt weitere Konzerte. «Wenn sie gesund sind, laden wir sie gerne wieder ein. Und sie wollen wieder kommen.» Eine Aussage, die John York gegenüber livenet.ch bestätigte. In Solothurn traf McGuire den Ex-Krokus-Sänger Chris von Rohr («Meh Dräck»). Laut von Lerber hätten sich die beiden glänzend verstanden, von Rohr habe gesagt, dass die Krokus-Musiker den Hit «Eve of Destruction» jeweils für sich gejammt hätten. Auf der Bühne erzählte Barry McGuire, wie manche Welthits mitten im Alltag komponiert wurden, zum Beispiel vor einer Waschmaschine. John York über das Liederschreiben: «Es ist richtig, eine Eingebung kann jeden Moment geschehen.» In der Schweiz habe er aber kein Lied geschrieben: «Nein, wir sind viel gereist und wir hatten unsere Instrumente unterwegs nicht griffbereit.» Barry McGuire betonte, dass er mit der Tour zufrieden sei: «Täglich sagen wir mehrmals, es ist zu schön um wahr zu sein. Es ist wie ein wunderbarer Traum. Beim letzten Konzert taten wir auf der Bühne Dinge, die wir noch nie getan hatten.» So spielte Barry etwa mit einem Frottiertuch den Torero und John markierte mit seiner Gitarre den Bullen. Zu seinem Hit «Eve of Destruction» sagte der Musiker: «Es war kein Protestlied; es war die Diagnose einer weltweiten gesellschaftlichen Heuchelei. Wenn du zu einem Arzt gehst und er dir einen bösartigen Tumor bescheinigt, dann erzählst du deinen Freunden ja auch nicht, der Arzt sei ein ‚Protest-Doktor‘, nur weil er deine Krankheit diagnostiziert hat. ‚Eve of Destruction‘ war eine Diagnose von Gier und moralischem Verfall. Das Lied ist heute aktueller als damals, als ich es veröffentlichte.» McGuire konnte es sich leisten, seinen eigenen Hit nicht als Zugabe aufzusparen: er stimmte die Akkorde bereits in der ersten Hälfte des Konzerts an. Mittwoch, 20. Aug. 2008, 20 Uhr: 57074 Siegen, Bühne der Stadt Siegen Lesen Sie auch: Websites:Mehr Dreck
Kein Schweizer-Song
Eve of Destruction
Daten der Deutschland-Tour:
Donnerstag, 21. Aug. 2008, 21 Uhr: 35578 Wetzlar, Kulturzentrum Franzis
Freitag, 22. Aug. 2008, 21.30 Uhr: 34513 Schloss Waldeck am Edersee, Burghof-Radio, Liveshow-Konzert des Hessischen Rundfunks (hr1)
Samstag, 23. Aug. 2008, 21 Uhr: 57610 Altenkirchen, Kundenhalle der Kreissparkasse
Sonntag, 24. Aug. 2008, 20 Uhr: 60313 Frankfurt am Main, Sinkkasten
Barry McGuire: «Ich wäre geendet wie Hendrix, Morrison und Joplin!»
Webseite: www.barrymcguire.com
Konzertinfos: www.profile-productions.ch
Datum: 20.08.2008
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch