Ligu Lehm

Ein Stück geistiges Brot

Der erste Silberling der Berner Mundart-Worship-Band «Ligu Lehm» ist wortwörtlich ein geistiges Stück Brot. Weshalb, und ob die Heilsarmee-Band «Takasa» eine Transfersumme bezahlen musste, beantwortet «Ligu-Lehm»-Gitarrist Lukas Zbinden im Gespräch mit livenet.ch.
Ligu Lehm

Lukas Zbinden, die Mutter aller Phrasen-Fragen ist die, was der Bandname bedeutet. Wenn eine Band nun aber «Ligu Lehm» heisst, kommt man nicht darum herum…
Lukas Zbinden:
Für mich war klar, dass die Lieder alle auf Berndeutsch gesungen sein sollen. Die Musiker kommen aus dem Grossraum Bern, einer aus Thun. Das macht uns aus. Das soll auch der Bandname darstellen. Ich suchte nach Namen, auch im Freundeskreis. Ein Vorschlag lautete «Himmuwiit»*. Meine WG-Mitbewohnerin hatte ein Berndeutsches Wörterbuch. Ich blätterte darin und stiess eines Tages auf «Ligu Lehm», was für «ein Stück Brot» steht. Diesen Namen notierte ich ebenfalls. Tage später schlug ich das Wörterbuch wieder auf. Ich vermute, dass es kein Zufall war. Es war, als wäre mir der Name in den Schoss gelegt. Er hat auch geistlich eine Aussage, nämlich ein geistiges Stück Brot weiterzugeben.
*«Himmelweit»

Von was handeln diese geistlichen «Ligu Lehm»?
Die Songs entstammen dem Wunsch, Gott anzubeten, seine Nähe zu suchen und sein Herz zu erfahren. Auch geht es darum, dran zu bleiben. Dieser Zuspruch gibt der Albumtitel «Blib Dran» wieder. Es soll ermutigend positiv, erfrischend und zum Mitsingen sein. Nicht trist und melancholisch. Das Glas ist halb voll, nicht halb leer.

Gott steht im Mittelpunkt. Im Booklet danke ich auch Joel Osteen. Es beeindruckt, wie er in seinen Botschaften nie verurteilend, sondern immer positiv ist.

Wie zum Beispiel das Lied «Römer 8» wiedergibt. Hintergrund dieses Liedes ist eine biblische Aussage: «Wenn Gott für mich ist, wer ist gegen mich?» Das Lied handelt davon, dass Gott dich geschaffen hat und dass du wunderbar gemacht bist. Das auszusprechen ist Anbetung.

Welcher Song ist Ihnen am nächsten?
«Blib dran». Es kann zu sich selbst gesungen werden oder im Zweifel kann es gebetet werden. Es ist eine Umarmung, die sagt, bleib dran mit ihm, er hat dich gerufen, auch wenn die Umstände gerade nicht stimmen. Bei ihm ist man wunderbar geborgen – diese zwei Worte stammen aus dem bekannten Lied von Dietrich Bonhoeffer.

In der Bridge wird der Glaube an Gott ausgedrückt, wie es denen geht, die auf ihn warten: Sie werden seine Grösse sehen und seine guten Werke erfahren. Es geht darum, was kein Auge je gesehen hat. Wer auf ihn wartet, wird seine Grösse sehen. Ich will etwas singen, das meinen Glauben nach oben zieht.

Oder der Song «Mir singe dir» ist ein frisches, freches Stück mit Gospel-Anlehnung. Besonders ist auch, dass es ein Duett ist.

Welche Einflüsse prägten die Stücke?
Am Prägendsten waren die Predigten von Joel Osteen, die ich beim Joggen via Podcast höre. Die Texte verfasste ich in einer Alphütte auf dem Niesen, mit offener Bibel habe ich sie fertig geschrieben. Zum Beispiel das Stück «Jahweh Jireh», das Gott als Versorger beschreibt. Der erste Vers basiert auf Psalm 23. Den zweiten dichtete ich selbst in Anlehnung an verschiedene Passagen aus der Heiligen Schrift, so etwa der aus Jesaja. Oder «Vater im Himmu» beheimatet als Refrain das «Vater unser», die Strophen dichtete ich selbst.

Wir haben uns bewusst Zeit gelassen mit dem Produzieren. Insgesamt dauerte es zweieinhalb Jahre. Die Ansprüche setzten wir hoch, auch für die musikalische Tiefe der Songs.

«Takasa»-Sänger Christoph Jakob singt auch bei «Ligu Lehm». Musstet Ihr der Heilsarmee eine Transfersumme zahlen?
Nein, gar nicht. Von der Chronologie her war er zuerst bei uns: Als wir «Ligu Lehm» starteten, existierte Takasa noch nicht. Auch Selina, unsere Sängerin, ist Solo-Künstlerin, sie ist sehr begeistert.

Dann müsste «Takasa» euch eine Transfersumme zahlen …
…es ist natürlich nicht so wie im Fussball!

Wir haben im Internet die Akkorde und Texte veröffentlicht, es soll auch eine Ressource für andere sein. Beim Produzieren achteten wir aber nicht auf Einfachheit, sondern verwendeten zum Beispiel auch Zwischenakkorde.

Datum: 12.06.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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