Kommentar: Ahmedinejad fordert ethnische Säuberung

Ahmedinejad laut der Nachrichten-Agentur AFP: «Die Welt soll nicht glauben, dass der Iran oder andere Länder ihre Hände von der Kehle der Zionisten und ihrer Anhänger nehmen.»

Erneut fordert Irans Präsident, dass die Juden aus dem Nahen Osten vertrieben werden. Damit fordert er eine ethnische Säuberung.

Traditionell wird im Iran am Al-Kuds-Tag gegen Israel gehetzt – Al Kuds nennen die Araber Jerusalem. In Ahmedinejads Darstellung ist Israel von den Juden unrechtmässig besetzt. Erneut verlangte Irans Präsident, Israel müsse aus dem Nahen Osten geworfen werden. Dieses Mal schlägt er vor, den Staat nach Alaska oder Kanada zu «verlegen». Schon seit zwei Jahren zündelt das iranische Staatsoberhaupt, mal kündigt er an, Israel werde bald von der Landkarte getilgt, mal schwebt ihm ein Umpflanzen nach Deutschland oder Österreich vor.

Freilich denkt nicht jeder Iraner so. In der Staatsführung scheinen solche Überlegungen jedoch verbreitet und nicht neu: Schon im Dezember 2001 drohte der einstige Präsident Rafsandschani: «Wenn der Iran eine Atombombe hätte, würde diese im Hinblick auf Israel nicht nur der Abschreckung dienen.» Im Juni 2005 unterlag Rafsandschani in der Stichwahl gegen Ahmedinejad.

Seit mehreren Jahren streben die Mullahs von Teheran nach Atom. Alle paar Monate sind sie bereit, darüber zu verhandeln, um dann wieder «das gute Recht an dieser Technologie» zu bekräftigen. Ein Zeitspiel. Eines zugunsten der ethnischen Säuberung, die Ahmedinejad seit zwei Jahren öffentlich fordert?

Spiegel: Ahmadinedschad will Israel nach Nordamerika umsetzen
Kleine Zeitung: Iran will Israel nach Nordamerika "verlegen"
Welt am Sonntag: Atommacht Iran

Datum: 10.10.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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