«Xungs Läbe»

Impulstag «Rüste dich für die Zukunft»

Die Stiftung «Impuls für xungs Läbe» verhilft Menschen in der Region Oberaargau & Emmental seit fast 15 Jahren zu einem gesunden und heilenden Leben. Mit ihrer christlichen Grundlage versuchen Manfred Tanner und sein Team Impulse in der ganzheitlichen Entwicklung des Lebens zu geben – im März beispielsweise mit einem Impulstag zu «Rüste dich für die Zukunft».Manfred Tanner, ist «Impuls für xungs Läbe» einfach eine weitere christliche Gemeinde oder welche Rolle wollen Sie mit der Stiftung für die Christen im Land spielen?
Impulstag der Stiftung «Impuls für xungs Läbe»
Manfred und Katharina Tanner

Manfred Tanner: Wir sind keine Gemeinde, sondern eine Stiftung, die zum Zweck gegründet wurde, Menschen unterschiedlichster Herkunft Impulse für ein gesundes, heilendes Leben zu geben. Als überzeugte Christen versuchen wir, mit unseren Fachkompetenzen den Mitmenschen zu dienen – dies natürlich vor allem im Kontext von Kirchen und Freikirchen. Die Arbeit hat drei Schwerpunkte: Einzel- und Paarberatung, Impulstage zu aktuellen Lebens- und Glaubensfragen und das Männer-Angebot «Aufstieg zum Ausstieg – gemeinsam aus der Pornofalle».

Der nächste solche Impulstag hat den Titel «Rüste dich für die Zukunft». Was wollen Sie den Teilnehmern dort mitgeben?
Es geht um drei Impulse, die aus dem Studium der prophetischen Bücher des Alten und Neuen Testaments geboren sind:
1.) Den geschärften Blick für Gottes Wesen und Wirken in turbulenten Zeiten, in denen er uns oft fremd, lieblos und verborgen erscheint.
2.) Grössere Klarheit über Gottes Pläne mit seiner weltweiten Gemeinde angesichts des Zerfalls von Gesellschaft und Schöpfung.
3.) Sicht für die Entwicklung des persönlichen Lebens. Dabei geht es um die Entdeckung, dass das Leben hier und jetzt immer im Zusammenhang mit der zukünftigen, ewigen Welt Gottes steht.

Ohne schon zu viel von Ihren Referaten vorweggreifen zu wollen, aber wie gibt Gott Ihrer Meinung nach Einsicht in seine Pläne mit der weltweiten Gemeinde?
In der Bibel, besonders in den prophetischen Texten des Alten und Neuen Testaments! Die Propheten sahen unter der Wirkung des Heiligen Geistes in die nahe und ferne Zukunft. Allerdings nicht, um einen «Fahrplan» der Weltgeschichte zu erkennen, sondern um in die Tiefen der Liebe und Fürsorge Gottes zu schauen! Aus meiner Sicht haben wir auf die Stimmen der biblischen Propheten in den letzten Jahrzehnten kaum mehr gehört. Ein Blick in die Kirchengeschichte verrät uns aber, wie wegweisend die Auslegung dieser Texte in den Umbrüchen der aktuellen Zeitgeschichte war!

In der Ausschreibung des Impulstages ist auch davon die Rede, dass Gott für unsere Zukunft vorsorgt. Sie beziehen sich dabei auf unsere menschlichen Wege der Absicherung mit Altersvorsorge, Versicherungen, usw. und wie diese Dinge im Kontrast mit Gottes Vorsorge stehen. Wie kann man das verstehen?
Gott sorgt sich in allem um uns! Doch als Wohlstandschristen verstehen wir seine Vorsorge sehr oft als Absicherung für die Zukunft. Die prophetischen Texte schildern uns allerdings ein zentrales Vorsorgeanliegen unseres Gottes, das uns fremd geworden ist. Amos hört es so: «Ist auch ein Unglück in der Stadt, das der Herr nicht tut. Gott der Herr tut nicht, bevor der seinen Ratschluss seinen Knechten, den Propheten offenbart hat» (Amos, Kapitel 3, Verse 6-7). Er will demnach, dass sein Volk von den zukünftigen Geschehnissen und deren Bedeutung erfährt. Er offenbart also seine Absichten!

Wenn Sie die aktuelle Weltlage anschauen, was liegt Ihnen da mit Blick auf die Zukunft auf dem Herzen? Welche Entwicklungen – auch unter den Christen – erleben Sie als hoffnungsvoll?
Gott hat in den letzten zwanzig bis dreissig Jahren unter Christen vieler Länder ein tieferes Verständnis für sein grenzenloses Erbarmen gewirkt. Seine Vaterliebe hat sich vielen neu offenbart. Ebenso entstand eine grössere Sehnsucht nach seinem übernatürlichen Wirken. Und es ist schon bald mit Händen zu greifen, dass Gräben zwischen Denominationen zugeschüttet werden. Es formiert sich zusehends das eine Volk Gottes aus «Juden und Heiden». Das ist sehr hoffnungsvoll. Auf der anderen Seite stehen wir als Christen aus Wohlstandsländern in der Gefahr, Gottes Liebe als Mittel zum Zweck zu verstehen: Sie macht unser Leben angenehmer. So streben wir bloss einen geistlichen Wohlstand an.

Und welche Entwicklungen betrachten Sie eher als problematisch?
Aus meiner Sicht stehen wir an der Schwelle zu einer globalen Verwirrung und kaum überblickbaren Erschütterungen von Natur und Gesellschaft. Als Christen gilt es nun, neu zu entdecken, dass uns der Vater im Himmel in Zukunft noch viel tiefer in seine Liebe hineinführen will. Viele prophetische Texte berichten uns, dass Gott seine geliebten Kinder auch erschüttern und «im Feuer läutern kann», damit sie als Leuchttürme in stürmischen Zeiten festgegründet stehen. Und es ist in diesen Texten nicht zu übersehen, dass diese Läuterungen immer ethische Konsequenzen haben. Viele Sünden, die wir Christen heute fröhlich unter der «Gnadendecke» ausleben, werden durch diese Erschütterungen hindurch erkannt, bekannt und beseitigt. Meine Sorge ist mehr eine Fürsorge. Ich möchte mit vielen anderen zusammen dazu beitragen, dass wir schon jetzt erkennen, dass uns Gott als einzelne Menschen, als Volk und als Völker auch ganz unsanft anpacken kann – aus reiner Liebe und Fürsorge!

Zur Webseite:
Stiftung «Impuls für xungs Läbe»

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Datum: 01.02.2019
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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