Der Esoterik- und Psychomarkt sei hingegen sehr unübersichtlich. Während die Ziele und Methoden der grossen Sekten in Büchern und Broschüren beschrieben seien, wisse man über die neuen Anbieter häufig so gut wie nichts. Sie hätten oft nur regionale Bedeutung, seien kurzlebig und schwer zu klassifizieren. Das mache sie gefährlich. Auch die vermeintliche Unverbindlichkeit, die durch gelegentliche Teilnahme an Wochenendseminaren suggeriert werde, trüge Lamprecht zufolge häufig. Relativ lockere Organisationsstrukturen gingen nicht selten Hand in Hand mit intensiven persönlichen Beziehungen. Dies schaffe auf Dauer Bindung und Abhängigkeit. Nach Ansicht Lamprechts wäre eine Art “spiritueller Verbraucherschutz” nötig: “Alle möglichen Lebensmittel müssen heute gekennzeichnet werden, nur wem wir unsere Psyche anvertrauen, ist völlig ungeregelt.”
Datum: 20.02.2003
Quelle: idea Deutschland