Kinderbuch in der Sprache Jesu

Familienvater will das Aramäische vor dem Aussterben bewahren.

Augsburg. Ein neues Bilderbuch soll Kindern das Erlernen der 3000 Jahre alten aramäischen Sprache ermöglichen. Herausgeber ist der Augsburger Cano Isler, ein syrisch-orthodoxer Christ, dessen Muttersprache Aramäisch ist. Der 42-seitige Band richtet sich an Kinder, deren Familien aus Gebieten im Nahen Osten stammen, in denen die alte Kultursprache noch gesprochen wird.

Mit dem Buch, das rund 300 Abbildungen und Begriffe enthält, will sich der vierfache Familienvater und Diplomingenieur dafür einsetzen, dass seine Muttersprache nicht verloren geht. «Seit Jahrhunderten gibt es für unsere Sprache keinen geregelten Unterricht», sagte Isler, der vor 35 Jahren aus dem Südosten der Türkei nach Deutschland gekommen ist.

Die Vorsitzende der «Stiftung zum Erhalt des aramäischen Kulturerbes», Selva Can (Berlin), ergänzt dazu, «die Sprache wird verloren gehen, wenn der Unterricht nicht bereits im Kindergartenalter beginnt.» Ein Buch, wie es Isler verfasst hat, gebe es bisher in Deutschland nicht. In Schweden dagegen würden solche Lehrmaterialien sehr unterstützt.

Die aramäische Sprache gehört zusammen mit dem Hebräischen zum nordwestsemitischen Zweig der semitischen Sprachen, die ein Zweig der afro-asiatischen Sprachfamilie sind. Seit dem 6. Oktober 1997 besteht in der Türkei das offizielle Unterrichtsverbot für Aramäisch.

Zur Zeit Jesu wurde in Israel überwiegend Aramäisch gesprochen, und aramäische Wendungen innerhalb des Griechischen Neuen Testaments, zum Beispiel Abba (eine Anrede Gottes im Gebet (Aramäisch: „Lieber Vater"/„Vati"), Pascha, Hosanna, zeigen, dass Aramäisch auch die Sprache Jesu war.

Datum: 29.04.2009
Quelle: Livenet / epd

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