Imam stellt sich zu Israel

«Allah spricht Juden im Koran Land zu!»

Der islamische Gelehrte Abdul Hadi Palazzi steht für Israel ein und begründet dies mit dem Koran. Dieser spreche den Juden das Existenzrecht auf eigenem Land zu. Wer sich gegen den Zionismus stelle, stelle sich gegen Allah.
Abdul Hadi Palazzi

Seine Position habe nichts überraschendes an sich, erklärt Palazzi in der Zeitung «Die Zeit». Es stehe schliesslich alles im Koran, man brauche nur nachzulesen. So lade etwa Moses, der ein islamischer Prophet sei, in Sure 5 die Kinder Israels ein: «O mein Volk, betretet das Heilige Land, das Allah für euch bestimmt hat, und kehret nicht den Rücken, denn dann werdet ihr als Verlorene umkehren.»

Und in Sure 2 bestätige Allah das Recht der Juden, über das Land zu herrschen und Allah gestehe ihnen zu, mit Gewalt dafür zu kämpfen: «Sollte es sein, dass, wenn euch (den Kindern Israels) Kampf befohlen wurde, ihr nicht kämpft?» Deshalb erklärt Palazzi in der Zeit: «Als Muslime ist es unsere heilige Pflicht, den Juden ihr von Allah zugesprochenes Land zu geben.»

«Auf Grundlage des Koran»

Wer sich gegen den Zionismus stelle, lehne sich folglich gegen den Willen Allahs auf, sagt Palazzi laut dem Nachrichtenmagazin «Idea». Eine Fatwa – also ein islamisches Rechtsgutachten – sei nie gegen ihn erlassen worden. Er argumentiere ja auch stets streng auf Grundlage des Koran.
Zionist sein, habe mit Gerechtigkeit zu tun, sagt Palazzi in der Wochenzeitung «Jüdische Allgemeine»: «Es ist doch ungerecht, dass dem einen Volk jene Rechte abgesprochen werden, die man allen anderen Völkern auf der Welt zugesteht!»

An Al-Azhar ausgebildet

In Italien wuchs der heute prominenteste Islam-Vertreter des Landes als säkularer Muslim auf. Seine Mutter stammt aus Syrien, sein einst katholischer Vater, ein Italiener, konvertierte zum Islam.

Palazzi studierte unter anderem an der Kairoer Al-Azhar-Universität. Als Sadat wegen seinem Friedensvertrag mit Israel ermordet wurde, galt er für Palazzi und andere um Frieden bemühte Muslime als Märtyrer. Der junge Italiener entschied, dass auch er etwas verändern müsse, und begann mit seinem Namen – aus Massimo wurde Abdul Hadi Palazzi.

Seit 1987 amtet er als Imam für die muslimische Gemeinschaft Italiens, zudem ist er Generalsekretär der Italienischen Muslimischen Versammlung und Direktor des Kulturinstituts der italienischen Muslime.

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Datum: 28.07.2011
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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