Minarett-Initiative schadete der Schweiz nicht enorm
Deiss sieht die Schwierigkeit dieser Abstimmungen «umgekehrt». Man sehe die Schweiz als Beispiel. Auch viele Schweizer seien der Meinung, «wir seien exemplarisch, einzigartig, ein Sonderfall eben. Wir selber müssen uns die Frage stellen: Leben wir diesem hohen Standard nach?»
Schweiz muss sich selber hinterfragen
Wenn die Schweiz Grundrechte wie die Religionsfreiheit für andere in Frage stelle, «bringen wir sie auch für uns selber ins Gespräch». Mit andern Worten: Die Minarett-Initiative könnte dazu führen, dass islamische Staaten die Rechte für Christen in ihren Ländern ebenfalls einschränken.
Deiss ist überzeugt, dass «wir diese Werte wirklich wollen. Leben wir diesen Werten nach, verdienen wir das gute Image. Wir müssen uns aber jeden Tag wieder anstrengen.» Der ehemalige Bundesrat verweist auf das Frauenstimmrecht und meint: «Wir waren ja nicht die ersten, die den Frauen das Stimmrecht gegeben hatten.»
Die Eidgenössische Volksinitiative «für die Ausschaffung krimineller Ausländer (Ausschaffungsinitiative)» war eine Volksinitiative der Schweizerischen Volkspartei. Sie kam zusammen mit einem direkten Gegenentwurf am 28. November 2010 zur Abstimmung und wurde mit einer Mehrheit von 52,3 Prozent der Stimmenden angenommen.
Die eidgenössische Volksinitiative «Gegen den Bau von Minaretten» wurde am 29. November 2009 in einer Volksabstimmung mit einer klaren Mehrheit von 57,5 Prozent der Stimmenden angenommen.
Buch zur Minarett-Abstimmung:
Swislam – Wie viel erträgt das Land?
Datum: 26.08.2011
Quelle: Livenet / Kipa