Advent wagen

Advent ist zuerst nicht Einkaufen. Mit dem 1. Advent, beginnt das Kirchenjahr. Es lädt uns ein, unser persönliches, kleines Leben im Horizont der grossen Taten Gottes zu sehen und von ihm Grosses zu erwarten.
Landschaft für Magazin

Das Kirchenjahr setzt mit der Adventszeit ein: vier Wochen der Erwartung, des Hinblickens auf das erste Fest. Warten auf das Licht, auf den, der von Gott kommt und Frieden und Heil in sich trägt. Der Advent besteht aus Schritten auf Weihnachten zu. Schritten der zunehmenden Freude darüber, dass die Erlösung nicht mehr fern ist, dass Gott bald unter uns Menschen handelt und uns aus seinem Schatz gibt, was wir brauchen.

Das Kirchenjahr setzt sich fort mit der grossen Festzeit im Frühjahr: Nach mehreren Wochen, in denen die Christen vieler Jahrhunderte intensiv gefastet haben, markiert der Palmsonntag den Anspruch von Jesus auf die Herzen der Menschen. Als Friedenskönig zog er einst in Jerusalem ein – als Friedensstifter will er unser Zusammenleben bestimmen.

Karfreitag und Ostern folgen: Jesus starb für die Schuld der Menschen, um ihnen ein Leben in Freiheit zu ermöglichen, und wurde am dritten Tag von Gott aus dem Tod auferweckt – zur Bestätigung dieser Heilstat und als Beginn der künftigen Welt, in der der Tod dem Leben nichts mehr anhaben kann.

Knapp sechs Wochen nach Ostern feiern die Christen Himmelfahrt – die Erhöhung von Jesus Christus zur Rechten Gottes und und seine Inthronisierung als Herrscher über alle Teile des Universums. Die Jünger, die Jesus mit ihren Augen in den Himmel emporfahren sahen, wurden zehn Tage später mit dem Heiligen Geist Gottes erfüllt. Darum feiert die christliche Kirche Pfingsten. Im Zeichen des Heiligen Geistes, der uns „in alle Wahrheit leiten“ will, wie Jesus sagte, steht der Rest des Kirchenjahres.

Zurück zum Advent. Der Evangelist Lukas schildert Menschen im jüdischen Volk, die in der Erwartung auf seinen Erlöser verharrten und im Säugling Jesus die Erfüllung erlebten. Sie sind Menschen des Advents. Heute läuft im Advent so viel – Gospelkonzerte, Jahresschlussessen. Geschenkeinkauf, Festvorbereitungen –, dass uns die Erwartung abhanden kommen kann. Und auch die Erfüllung, die Freude.

In der Gesellschaft, die sich um Konsum dreht, ist Advent neu zu wagen. Versuchen Sie es mit Zeiten der Stille, Momenten des Innehaltens, Zeiten des meditativen Lesens in der Bibel, Spaziergängen und besinnlichen Abenden. Geben Sie den Kerzen Zeit, einer nach der anderen, in Ihr Herz hineinzuscheinen. Weniger Betrieb, mehr Advent.

Datum: 27.11.2005
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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