Was ist ein Zeuge von Jesus?
Jesus sprach vom Zeugesein in einer ganz bestimmten Situation: nach seiner Auferstehung, kurz bevor er in den Himmel ging. «Ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und Judäa, in Samarien und auf der ganzen Erde.» (Die Bibel, Apostelgeschichte, Kapitel 1, Vers 8)
Das ist nicht eine Aufforderung, sondern eine Feststellung. Jesus sagte nicht «Ihr müsst meine Zeugen sein», sondern «ihr werdet das sein». Und Jesus ergänzte auch gleich, wer dabei die massgebende Grösse ist: der Geist Gottes. Er hilft reden, er hilft verstehen - er ist entscheidend.
Zeugen wissen mehr
Zeugen haben eine entscheidende Besonderheit: Sie haben etwas gesehen beziehungsweise erlebt, was andere nicht gesehen oder erlebt haben. Genau das macht sie zu Zeugen! Sie waren bei etwas dabei, von dem andere nichts oder nur aus zweiter Hand wissen.Es geht also nicht darum, dass wir viel aus der Bibel wissen, möglichst gute Antworten haben oder besonders schlagfertig sind. Zeuge sein heisst, wir haben etwas erlebt, bei dem andere nicht dabei waren und von dem nur wir ihnen berichten können.
Erzählen, was wir erleben
Wenn wir vom Glauben reden, sollten wir das nicht belehrend tun, sondern indem wir davon reden, was wir mit Jesus erlebt haben bzw. gerade erleben. Das sind genau die Dinge, die andere wirklich interessieren und spannend finden.Wir sollten uns nicht hinter Büchern, Glaubensbekenntnissen oder Berichten von anderen verstecken, sondern von dem erzählen, wo Jesus uns selbst getröstet, uns geholfen, zu uns gesprochen und uns geführt hat. Das ist der Stoff, der für andere spannend ist.
Schräges Gottesbild
Denn viele haben ein recht schräges Bild von Gott. Sie denken, da ist jemand, der Gehorsam einfordert, streng ist und sie eines Tages gnadenlos richten wird. Das geht völlig am Kern dessen vorbei, was Jesus uns anbietet und geben will.Viele denken bei Jesus zuerst an das, was er von ihnen wollen oder verlangen könnte. Sie wissen nicht - und vielleicht hat es Ihnen nur noch nie jemand gesagt -, dass Jesus uns Menschen vor allem und zuallererst etwas geben will. Ausgangspunkt ist nicht unser Gehorsam, sondern dass Jesus uns unglaublich lieb hat und mit uns wie mit einem Freund zusammenleben will.
Nur Mut!
Wer das dann bezeugt, der wird die unterschiedlichsten Reaktionen erleben: Interesse, Rückfragen, Unverständnis bis hin zu heftiger Ablehnung.Der Prediger Paulus empfahl seinem jungen Schüler Timotheus: «Schäm dich also nicht, dich in aller Öffentlichkeit zu unserem Herrn Jesus Christus zu bekennen. Halte auch weiter zu mir, obwohl ich jetzt für ihn im Gefängnis bin. Sei auch du bereit, für die rettende Botschaft zu leiden. Gott wird dir die Kraft dazu geben.» (2. Timotheusbrief 1,8)
Datum: 04.05.2010
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch