Das ABC des Glaubens: R - Rechtfertigung

Seit jeher bewegt die Menschheit die Frage nach Gerechtigkeit. Wir empfinden jede Art von Ungerechtigkeit als schmerzlich und sehnen uns nach einer Welt, in der Gerechtigkeit herrscht.
Waage der Gerechtigkeit

Doch obwohl wir ein feines Empfinden für Recht und Unrecht haben, obwohl wir falsches und ungerechtes Verhalten schnell erkennen und verurteilen, tun wir selbst häufig genau das, was wir bei anderen kritisieren.

Der Widerspruch

Auch die Bibel setzt sich damit auseinander. An vielen Stellen werden wir dazu aufgerufen, gerecht zu leben: «Es ist dir gesagt; Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir fordert: nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott» (Micha, Kapitel 6, Vers 8). Obwohl wir jedoch Gerechtigkeit und Gottes Gebote bejahen, brechen wir sie – in unseren Gedanken, Worten und durch ungerechtes Handeln. Auch diesen Widerspruch kennt die Bibel: «Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du genau dasselbe tust, was du richtest» (Römer, Kapitel 2, Vers 1).

Weg aus dem Dilemma

Wir stecken also in einem Dilemma. Unser eigenes Gewissen verurteilt uns, weil wir genau das tun, wovon wir wissen, dass es falsch ist. Und die Bibel zeigt uns, dass kein Mensch aus eigener Kraft gerecht leben kann. Das müsste uns eigentlich in tiefste Verzweiflung stürzen oder könnte dazu führen, dass wir abstumpfen und unser Tun damit entschuldigen, dass wir nicht anders können. Doch die Bibel zeigt uns auch einen Weg aus diesem Dilemma hinaus.

Gott ist gerecht und seine Gerechtigkeit ist ein unveränderlicher Massstab. Gott selbst hat aber auch alle Gerechtigkeit erfüllt. In Jesus Christus nimmt er, der Richter, die Rolle des Schuldigen ein. Am Kreuz nimmt er die Verfehlungen der ganzen Welt auf sich und spricht uns damit frei. Gott rechtfertigt uns in Jesus, er spricht uns gerecht. So wird ein neues, verändertes Leben möglich. Das Wort Rechtfertigung drückt in diesem Zusammenhang in ganz komprimierter Form dieses ungeheure Geschehen aus: In Jesus trägt Gott selbst unsere Schuld.

>> Weitere Texte in dieser Serie finden Sie hier.

Datum: 18.08.2005
Autor: Roland Werner

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